Spiele unterm Hakenkreuz : die Olympischen Spiele von Garmisch Partenkirchen und Berlin 1936 und ihre politischen Implikationen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Überhorst, Horst
Erschienen in:Aus Politik und Zeitgeschichte
Veröffentlicht:36 (1986), 31, S. 3-15, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0479-611X, 2194-3621
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198701027164
Quelle:BISp

Abstract

Die Olympischen Spiele 1936 haben in der Erinnerung von Zeitzeugen kaum etwas von ihrem Glanz verloren. Organisatorisch-technisch waren sie eine Meisterleistung und setzten Maszstaebe fuer die kuenftige Entwicklung der Spiele. Aber nur wenigen wurde damals bewusst, dass die Olympischen Spiele von Garmisch-Partenkirchen und Berlin propagandistisch missbraucht wurden und mit dazu beitrugen, den deutschen Sport in eine verhaengnisvolle Abhaengigkeit von der NS-Ideologie zu bringen. So wirkten die Spiele nach innen systemstabilisierend und steigerten die nationale Verblendung. Nach aussen halfen sie, Deutschland aus der politischen Isolierung herauszufuehren und der Welt das Bild eines friedliebenden NS-Regimes zu zeigen. Denn den Organisatoren und dem Proppagandaministerium war es gelungen, mit Friedensbeteuerungen die Boykottbewegung zu unterlaufen; dabei hatten das IOC und Avery Brundage in den USA wichtige Hilfe geleistet. In der Frage der Zulassung deutscher Juden wurde die Weltoeffentlichkeit getaeuscht. Weder dieses Falschspiel Hitlers wurde durchschaut, noch vermochte das fuer seine Politik charakteristische Wechselspiel von aggressiven Akten und Friedensbeteuerungen ein Umdenken herbeizufuehren. Das Ausland, von der deutschen Organisationsleistung stark beeindruckt, hatte die olympische Protestwelle bald vergessen. Erst spaeter wurde deutlich, dass den Olympischen Spielen 1936 im Machtkalkuel Hitlers eine Schluesselfunktion zukam. Verf.-Referat