Die Bedeutung der Schiedsrichterrolle für die Entwicklung des Regelbewusstseins bei Schülern

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kähler, Robin
Erschienen in:Unterrichtsforschung in der Sportpädagogik. II: Referate und Diskussionsergebnisse vom Symposium "Unterrichtsforschung in der Sportpädagogik" ; eine Veranstaltung der Kommission "Schulpraktische Studien - emp. Unterrichtsforschung" in Verbindung mit dem IfS der Universität Göttingen vom 26.5.1982 bis 28.5.1982 im Büttnerhaus/Rheinhausen
Veröffentlicht:Göttingen, : 1981, S. 72-108
Forschungseinrichtung:Universität Göttingen / Institut für Sportwissenschaften ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission Schulpraktische Studien - Empirische Unterrichtsforschung
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198407000988
Quelle:BISp

Abstract

Konfliktregelung im Sportunterricht und ihre Einwirkung auf die Entwicklung des Regelbewusstseins bei Schuelern setzt die Kenntnis der Regelstrukturen voraus. Man unterscheidet dabei regulative Regeln, die als Bestrafungssystem festlegen, wie ein Verhalten zu bewerten ist und konstitutive Regeln, die erst die Voraussetzung fuer ein bestimmtes Spiel schaffen. Schueler muessen im Sportunterricht zwei Regelebenen unterscheiden: die Spiel- und die Unterrichtsregeln, die in der Realitaet fast immer vermischt auftreten. Die Motive, gegebene Regeln einzuhalten, liegen auf gewissen moralischen Stufen des Regelbewusstseins. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass das Thema Konfliktregelung auf das Regelbewusstsein der Schueler negativen Einfluss nehmen kann, wenn der Lehrer die Funktion des Schiedsrichters aus dem wettkampforientierten Sportspielsystem des Verbandssports ausuebt. Die Unterrichtssituationen werden derart konstruiert, wie es im Sinne eines positiven sozialen Lernprozesses nicht sein duerfte. Der Zugriff der Schueler auf den Regelbegruendungs- und -durchsetzungsprozess wird somit verhindert. Der Schiedsrichter wird nicht als gleichberechtigter Spielpartner sondern als Gegner angesehen; der Schueler wird auf tiefere moralische Stufen verwiesen, obwohl er in der Freizeit eigene positive Erfahrungen im Umgang mit Regeln gemacht haben kann. Es waere jedoch keine schwere Aufgabe, dieSchuelerwieder an dem Regelprozess zu beteiligen. Wargalla