Zur Belastungs- und Anpassungsfaehigkeit des Kindes im Breiten- und Leistungssport

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kindermann, W.
Herausgeber:Nowacki, Paul E.; Böhmer, Dieter
Erschienen in:Sportmedizin
Veröffentlicht:Stuttgart: Thieme (Verlag), 1980, S. 46-56, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3135823016
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198307002889
Quelle:BISp

Abstract

Vermehrte koerperliche Aktivitaet kann beim Heranwachsenden zu aehnlichen Anpassungserscheinungen an den verschiedenen Teilbereichen des Organismus wie beim Erwachsenen fuehren. Bei entsprechender Dauer und Intensitaet der koerperlichen Belastung ist bereits im Kindesalter die Ausbildung eines Sportherzens moeglich. Die Zunahme der Herzgroesse fuehrt zu einem erhoehten Schlagvolumen in Ruhe und unter Belastung. Die haeufigste EKG-Veraenderung des trainierten Kindes stellt der inkomplette Rechtsschenkelblock dar, waehrend EKG-Befunde, die auf eine veraenderte vegetative Ausgangslage hinweisen, nur selten nachweisbar sind. Auch metabolisch reagiert das Kind auf Koerperarbeit aehnlich wie der Erwachsene. Bei laengerdauernden Belastungen kommt es als Ausdruck der zunehmenden Lipolyse zu einem Anstieg von Glycerol und freien Fettsaeuren im Blut.Die Glukosespiegel koennen nach Belastungsende auf ueber das Doppelte des Ausgangswertes ansteigen. Die demgegenueber verminderte glykolytische Energiebereitstellung im Wachstumsalter kann als sinnvoller Schutzmechanismus des Herz-Kreislaufsystems vor Ueberbeanspruchungen angesehen werden. Aufgrund der Adaptationen im kardiovasculaeren und metabolischen Bereich koennen bereits im Wachstumsalter erhebliche Zunahmen der maximalen Sauerstoffaufnahme und der Ausdauerleistungsfaehigkeit erreicht werden. Dauerleistungen im Kindesalter sind aus medizinischer Sicht durchaus moeglich und sogar wuenschenswert, da diese Art der koerperlichen Aktivitaet aus der Sicht des Gesundheitsaspektes den hoechsten Stellenwert besitzt. Um ausreichende Trainingseffekte zu erzielen, sind Herzfrequenzen von 160 bis 170 Schlaegen/min notwendig. Verf.-Referat