Koedukation und motorische Lernbedingungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Joch, Winfried
Erschienen in:Praxis der Leibesübungen
Veröffentlicht:17 (1976), 1, S. 223-224, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-8400
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU197706005509
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Häufig wird der objektiv registrierbare sportmotorische Leistungsunterschied zwischen Jungen und Mädchen vorgeschoben, um daraus für die Geschlechter unterschiedliche Unterrichtsprogramme im Schulsport als Forderung abzuleiten. Untersuchungen haben ergeben, dass etwa bis zum 12. Lebensjahr nennenswerte geschlechtsspezifische Unterschiede trotz leichter Vorteile zugunsten der Jungen nicht bestehen. Erst mit dem 12. Lebensjahr vergrößert sich zwischen Jungen und Mädchen der Abstand des entwicklungsbedingten motorischen Kraftbestandes. Zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr ergibt sich für Jungen und Mädchen ein gemeinsamer Leistungsbereich von rund 43; d.h. es ließe sich bis zum 18. Lebensjahr eine grundsätzliche Geschlechtertrennung nicht rechtfertigen. Trotz der geschlechtsabhängigen inkongruenten motorischen Entwicklung ist der relativierende Hinweis notwendig, dass auch innerhalb der Geschlechter z.T. erhebliche Schwankungen registriert werden. Hinsichtlich der leistungsbestimmenden Faktoren herrschen solche gravierende geschlechtstypische Bedingungen vor, die differenzierte geschlechtsspezifische Übungsangebote geradezu fordern. Fischer