Wettkampfanalyse Para Badminton 2021

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Link, Daniel (Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Tel.: 089 28924498, daniel.link at tum.de)
Forschungseinrichtung:Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071605/21)
Kooperationspartner:Deutscher Behindertensportverband ; Deutscher Badminton-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:07/2021 - 12/2021
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020210801317
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

In den letzten Jahren lässt sich eine zunehmende Professionalisierung von paralympischen Sportarten feststellen. Auch Para Badminton stellt hier keine Ausnahme dar. Im Gegenteil: durch die erstmalige Austragung der Sportart bei den Paralympics 2021 in Tokio ist eine besondere Dynamik in der Professionalisierung in den letzten Jahren zu beobachten.
Die bisherigen Analysen des Deutschen Badminton Verbandes (DBV) fokussieren sich in erster Linie auf die Ballwechseleröffnung sowie Punkt-/Fehleranalysen am Ende des Ballwechsels. Ein bislang im DBV nicht systematisch explorierter Bereich betrifft die Frage, wie Athleten Vorteile im Mittelteil eines Ballwechsels generieren. Ein Ballwechsel lässt sich in Phasen unterteilen, in denen ein Gleichgewicht zwischen den Parteien besteht und in solche, in denen eine Partei aufgrund der räumlich-zeitlichen Dynamik Vorteile aufweist (z.B. früher Balltreffpunkt). Der Wechsel von einem Gleichgewichtszustand in ein Ungleichgewicht vollzieht sich in Folge von besonders guten oder schlechten Aktionen – beispielsweise durch sehr kurze oder überraschende Angriffsschläge, die tiefe oder späte Treffpunkte beim Gegner erzwingen. Ebenso kann ein Ballwechsel aus einem Ungleichgewicht durch besonderes gute Schläge wieder in den Gleichgewichtszustand überführt werden. Schläge, die einen solchen Zustandswechsel hervorrufen, werden in der Sportpraxis als Keyplays bezeichnet und sind von zentraler Bedeutung für die Sportart. Daher besteht das wesentliche Ziel des beantragten Transferprojekts in der Entwicklung einer systematischen Keyplayanalyse im Para Badminton mit prototypischem Einsatz bei den Paralympics 2021.

Planung

Juli-August: Konzeptionelle Vorarbeiten zur objektiven Erfassung von Keyplays
September: Datenerfassung bei den Paralympics Tokio 2021; Prototypische Keyplayanalysen bei den Paralympics Tokio 2021
September-Dezember: Auswertung der Wettkampfanalysen zur Verbesserung der Erfassungskriterien von Keyplays sowie zur Erarbeitung eines aktuellen Para-Badminton Weltstands

Ergebnisse

Die Ergebnisse des Projekts sollen als Grundlage für eine vorgesehene Anwendungsforschung im Bereich Para Badminton dienen. Hierbei sollen Muster rund um Keyplays erfasst und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet wer-den. Unabhängig von der Bewilligung der Anwendungsforschung stellt das beantragte Transferprojekt allerdings bereits einen deutlichen Mehrwert für die Sportart dar, da erstmals der Mittelteil des Ballwechsels systematisch untersucht und ausgewertet werden kann.
Insbesondere eine direkte Verwertung der Erkenntnisse während der Paralympics Tokio 2021 wird angestrebt.