Wettkampfanalyse Badminton 2020

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Link, Daniel (Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Tel.: 089 28924498, daniel.link at tum.de)
Forschungseinrichtung:Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071610/20)
Kooperationspartner:Deutscher Badminton-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:08/2020 - 12/2020
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020201100264
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Systematische Wettkampfanalysen sind ein zentrales Element im heutigen Spitzensport. Im deutschen Badminton werden Wettkampfanalysen zurzeit in Kooperation zwischen dem Deutschen Badminton Verband e.V. (DBV) und dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) Leipzig durchgeführt. Die quantitative Analyse fokussiert im Wesentlichen auf die Ballwechseleröffnung sowie Punkt-/Fehlersituationen am Ende des Ballwechsels. Trotz der grundsätzlichen Zufriedenheit der Sportpraxis mit dem bisherigen Analyseverfahren, bestehen ungenutzte Potentiale, um die Spieleanalyse des DBV auf ein höheres Niveau zu heben.
Ein bislang im DBV nicht systematisch explorierter Bereich betrifft die Frage, wie Athleten Vorteile im Mittelteil eines Ballwechsels generieren. Ein Ballwechsel lässt sich in Phasen unterteilen, in denen ein Gleichgewicht zwischen den Parteien besteht und in solche, in denen eine Partei aufgrund der räumlich-zeitlichen Dynamik Vorteile aufweist (z.B. früher Balltreffpunkt). Der Wechsel von einem Gleichgewichtszustand in ein Ungleichgewicht vollzieht sich in Folge von besonders guten oder schlechten Aktionen – beispielsweise durch sehr kurze oder überraschende Angriffsschläge, die tiefe oder späte Treffpunkte beim Gegner erzwingen. Ebenso kann ein Ballwechsel aus einem Ungleichgewicht durch besonderes gute Schläge wieder in den Gleichgewichtszustand überführt werden. Schläge, die einen solchen Zustandswechsel hervorrufen, werden in der Sportpraxis als Keyplays bezeichnet.
Im Rahmen des Projektes sollen prototypische Analysen zu Keyplays von potentiellen Gegnern für die OS Tokyo 2021 durchgeführt werden.

Planung

August-Oktober: Konzeptionelle Vorarbeiten zur objektiven Erfassung von Keyplays
Oktober-November: Besuch der World Tour-Turniere in Paris und Saarbrücken zur neuartigen Datenerfassung
November-Dezember: Auswertung der Wettkampfanalysen zur Verbesserung der Erfassungskriterien von Keyplays
Erstellung von detaillierten Analysen von möglichen Gegnern bei den Olympischen Spielen 2021

Ergebnisse

Die Ergebnisse dieses Projekts können als Grundlage für das bereits beantragte Anwendungsprojekt Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Badminton Spielanalyse genutzt werden, da hierbei die Keyplays ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Unabhängig von der Bewilligung dieses Anwendungsprojektes stellt die Untersuchung einen Mehrwert für die Spielanalyse im Badminton dar, da der Schwerpunkt auf der Beobachtung der deutschen Gegner für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 liegt. Die Forschungsaktivitäten laufen parallel und unabhängig zu den wissenschaftlichen Unterstützungsleistungen der Nationalteams durch das IAT, die eine Analyse von Keyplays zeitlich nicht leisten kann.