Partizipative Organisationsentwicklung zur individualisierten Athletenentwicklung am Olympiastützpunkt - Eine Pilotstudie zur Implementierung, Evaluierung und Optimierung des „PRIO"-Steuerungsinstruments am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar (Teil A)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Mayer, Jochen (Universität Göttingen / Institut für Sportwissenschaften, Tel.: 0551 39-25691, jochen.mayer at uni-goettingen.de)
Kooperationspartner des Projekts:Thiel, Ansgar (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft, ansgar.thiel at uni-tuebingen.de)
Forschungseinrichtung:Universität Göttingen / Institut für Sportwissenschaften
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070906/20-22A)
Kooperationspartner:Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft; Deutscher Hockey-Bund ; Olympiastützpunkt Rhein-Neckar; Deutscher Rugby-Verband ; Deutscher Boxsport-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2020 - 12/2022
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020191200111
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Im Spannungsfeld von sportlicher Leistungsorientierung, nachhaltiger Gesunderhaltung und der Bewältigung alltäglicher Lebensherausforderungen gilt die individualisierte Athletenentwicklung als Schlüssel zum Erfolg. Die Gestaltung einer integrativen, vernetzten und flexibel an die jeweilige Lebenssituation der Athletinnen und Athleten angepassten Unterstützung stellt allerdings gerade für Olympia- und Bundesstützpunkte ein hochkomplexes Steuerungsproblem dar. Die erste Zielstellung unserer Pilotstudie ist daher die Entwicklung innovativer und praxistauglicher Konzepte zur Individualisierung der Betreuungsstrukturen am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar durch den Einsatz eines partizipativen Steuerungsverfahrens (PRIO). Ein zweites Ziel des Forschungsvorhabens ist die multimethodische Evaluierung der Programmimplementierung, die sich aus einer qualitativen Evaluation des Implementierungsprozesses sowie einer quantitativen und qualitativen Evaluation der Effekte der Intervention zusammensetzt. Das dritte Ziel ist die projektbegleitende Optimierung der PRIO- Steuerungsintervention hin zu einem flexiblen Instrumentarium, das dauerhaft fortgeführt und auch in anderen Stützpunktnetzwerken des deutschen Spitzensports eingesetzt werden kann.

Planung

Das Untersuchungsdesign orientiert sich am Prozess der Implementierung, Evaluierung und Optimierung des PRIO-Steuerungsprogramms, das aus einer Kombination und Modifikation von partizipativen Organisationsentwicklungsverfahren und Instrumenten des betrieblichen Gesundheitsmanagements entwickelt wurde. Der Arbeitsplan umfasst die Durchführung der sechs miteinander vernetzten Module „Installation Steuerungsteam", „Partizipative Feinkonzeption", „Ressourcen- und Belastungsanalyse", „PRIO-Workshop-Reihe", „Nachhaltige Umsetzung entwickelter Maßnahmen" sowie „Evaluation und Optimierung". Zur Evaluation des Instruments greifen wir auf ein multimethodisches Design zurück. Im Mittelpunkt steht die qualitative Analyse der Bedingungen eines möglichst gelingenden Implementierungsprozesses. Die Effektivität der Intervention wird über ein quasiexperimentelles Studiendesign mit Kontrollgruppe sowie durch eine qualitative Ergebnisevaluation in Form von Einzelinterviews und Fokusgruppen ermittelt. Dem Ziel, das PRIO-Steuerungsprogramm als festen Bestandteil der Betreuungsstrukturen in Spitzensportorganisationen einzurichten, wird insbesondere durch Nachhaltigkeitsworkshops Rechnung getragen, bei denen die im Interventionsprozess gesammelten Erfahrungen für die Optimierung des Instruments genutzt werden sollen.

Ergebnisse

Das beantragte Forschungsprojekt ist bereits in konzeptioneller Hinsicht als langfristiges Transferprojekt angelegt. So ist das Projekt von Anfang an darauf ausgelegt, ausgewähltes OSP-Personal im Hinblick auf eine eigenständige Anwendung der PRIO-Instrumente zu schulen. Überdies sollen andere Fördereinrichtungen des deutschen Spitzensports vom generierten Wissen über die Erfolgsbedingungen partizipativer Steuerungsinstrumente zur individualisierten Athletenentwicklung profitieren. Zur konkreten Impulsgebung soll ein Manual zur PRIO-Steuerungsintervention erstellt werden. Die theoriegeleiteten empirischen Analysen liefern überdies wichtige Erkenntnisse zu den Möglichkeiten und Grenzen partizipativer Forschungsansätze im Sport. Wir planen die Kommunikation der Ergebnisse in Form von Vorträgen und Workshops auf nationalen sportwissenschaftlichen Kongressen und weiteren Tagungen. Zudem streben wir Beiträge zu den zentralen Zielstellungen des Projekts in einschlägigen nationalen Publikationsorganen mit leistungssportlicher Relevanz an. Analysen zu Teilproblemstellungen sollen in internationalen peer-referierten Zeitschriften veröffentlicht werden.