Truck Active - Gesundheitsförderung bei Berufskraftfahrern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kleinert, Jens (Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie, kleinert at dshs-koeln.de)
Mitarbeiter:Gawlik, Angeli (Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie, Tel.: +49(0)221 4982-5530, a.gawlik at dshs-koeln.de); Boss, Martin (Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie); Chermette, Chloé (Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie
Finanzierung:Daimler AG
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2017 - 03/2018
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020180500037
Quelle:Projektmeldung

Ziel

Die Interventionsstudie zielt darauf ab, verschiedene Coaching-Konzepte für Berufskraftfahrer durchzuführen und hinsichtlich motivationaler (z.B. Internalisierung) und volitionaler Aspekte (z.B. Selbstwirksamkeit) und den Effekt auf die eigene motivationale Lage und das Aktivitätsverhalten zu evaluieren.

Planung

Die Trucker bekommen ein von der Daimler AG entwickeltes Fitnessgerät, das sie in der Fahrerkabine ihres Trucks benutzen können. Je nach Studiengruppe bekommen sie einen Coach an die Hand, der unterschiedliche motivationale und volitionale Themen in sogenannten Speed-Coachings (Kurztelefonate, 10-12 Minuten) mit ihnen bespricht. Anhand der gesammelten Skalierungsantworten während des Gesprächs und weiterer fragebogenbasierter Daten via App werden verschiedene Messzeitpunkte ausgewertet und so die Effekte verschiedener Coaching-Konzepte auf die persönliche motivationale Lage der Trucker und das Bewegungsverhalten untersucht.

Ergebnisse

Mit Ergebnissen wird im April 2018 gerechnet.

Zusammenfassung

Theoretischer Hintergrund: Berufsspezifische Belastungen bei Berufskraftfahrern sind vielfältig und gesundheitlich bedeutsam. Es lassen sich sowohl typische physische als auch typische psychische Belastungen unterscheiden. Neben Zeitdruck durch Arbeit- oder Auftraggeber, schwer einzuschätzenden Straßen- und Witterungsverhältnissen sowie hohen Umgebungsbelastungen durch Lärm, Hitze, Lichtverhältnissen und Abgasen, spielen körperliche Belastungen und Bewegungsmangel, ungünstige Arbeitszeiten durch Schicht- und Wochenenddienst, sowie die soziale Isolation und psychosoziale Belastungen eine wichtige Rolle (Michaelis, 2008).
Diese hohen Arbeitsbelastungen scheinen relevante Auswirkungen auf die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Fahrer zu haben (Bundesamt für Güterverkehr BAG, 2011). Dies äußert sich nicht selten in Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sowie psychischen Erkrankungen (vgl. Techniker Krankenkasse, 2014). So zeigt die aktuelle Literatur, dass fast die Hälfte der Fahrer an einer chronischen oder kardiovaskulären Krankheit leiden (Gilson, Pavey, Vandelanotte, Duncan, Gomersall, Trost et al. 2016). In dieser Branche liegt sogar eine Übergewichtsquote von 85% vor (Apostolopoulos, Sönmez, Shattell, Haldeman, Strack, & Jones, 2011). Ebenso leiden Fahrer auch sehr häufig an Erschöpfungssymptomen (Wiegand, Hanowski, & McDonald, 2009). Erschöpfungs- und Erholungsprobleme gehen außerdem mit einer verdoppelten Wahrscheinlichkeit für erkrankungsbedingte Arbeitsunfähigkeit einher (De Croon, Sluiter & Frings-Dresen, 2003). Im Vergleich mit anderen Berufsbranchen führt diese Situation dazu, dass man bei Berufskraftfahrern eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Arbeitsunfähigkeitstagen und vorzeitige Renteneintritten beobachtet (Bundesamt für Güterverkehr BAG, 2011).