Analyse und Evaluation der Gesundheitssituation von Bewegung vermittelnden Lehrkräften am Beispiel der Tanzpädagogik

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Analysis and evaluation of the health status of physical education teachers focusing on dance teachers
Autor:Wanke, Eileen M.; Schmitter, J.; Groneberg, Jan David Alexander
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:26 (2012), 1, S. 49-56, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0031-1281840
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201206004437
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Ein Tanzpädagoge unterrichtet in verschiedenen Bereichen des Bühnen- und Laientanzes. Die körperliche Belastung ist je nach Zielgruppe unterschiedlich und zum Teil submaximal oder sogar höher. Arbeitsmittel des Tanzpädagogen ist der eigene Körper, erleichternde Arbeitsmittel sind wenige vorhanden. Daher ist der Erhalt der Gesundheit von großer Bedeutung. Bisher gibt es kaum Daten über die gesundheitliche Situation von Tanzpädagogen. Ziel dieses Pilotprojektes ist die Darstellung der gesundheitlichen Situation von Tanz unterrichtenden Personen in Deutschland als Datenbasis für die Entwicklung weiterführender Projekte mit präventivmedizinischem Schwerpunkt. An der Querschnittfragebogenstudie nahmen insgesamt 165 (w: 154, m: 11), in Deutschland tätigen, Tanzpädagogen mit einem Durchschnittsalter von 46,1 Jahren teil. Für 96,6 Prozent handelt es sich um den Traumberuf. 89,4 Prozent arbeiten auch unter Schmerzen weiter und 85,5 Prozent können sich „längere Ausfallzeiten“ nicht leisten. 78,2 Prozent der Befragten geben an, wegen einer berufsbedingten Erkrankung oder Verletzung bereits pausiert zu haben, obwohl 56,9 Prozent die eigene berufliche Tätigkeit nur „selten“ (44,4 Prozent) oder „nie“ (12,5 Prozent) als Krankheitsursache ansehen. 45,5 Prozent gehen erst zum Arzt, wenn die Selbstbehandlung erfolglos ist. Die untere Extremität ist sowohl bei akuten Verletzungen (57,6 Prozent) als auch chronischen Erkrankungen (58,3 Prozent) am häufigsten betroffen. Die Ursachen sind vielfältig und beinhalten sowohl physische als auch psychische Faktoren, wie z. B. einen hohen Erwartungsdruck (64,8 Prozent) oder einen engen Terminplan (43 Prozent). 29 Prozent leiden unter internistischen und 58 Prozent unter orthopädischen Erkrankungen. Bei 43,1 Prozent liegt die Ursache für eine Erkrankung im Beruf begründet. Bei den eingelegten Zwangspausen ist für 80,5 Prozent eine akute Verletzung verantwortlich. Es finden sich Widersprüche zwischen der Selbstwahrnehmung der Befragten und den Untersuchungsergebnissen, die deutlich zeigen, dass die psychische und physische Belastung in diesem Beruf nicht unterschätzt werden sollte. Hier sind weitere Untersuchungen zum sozialen, psychischen und physischen Gesundheitszustand erforderlich. Die Ergebnisse weisen auf den vorhandenen Forschungsbedarf in dieser vom Tätigkeitsfeld variablen und bisher ungeschützten Berufsgruppe hin. Verf.-Referat

Abstract des Autors

A dance teacher teaches in various professional and amateur genres. The physical load depends on the target group and is partly submaximal or even higher. The only tool of dance teachers is their own body. There are only few other tools to facilitate such work. Therefore, keeping the body in a good health status is of great significance. Up to the present, there have been little or no data on the health status of persons teaching dance. The aim of this study is to examine the health status of persons who teach dance in order to initiate a data base for the development of further projects with a preventive medical focus. A total of 165 (f: 154, m: 11) average aged (46.1 years) dance teachers in Germany responded to a cross-section questionnaire survey. Teaching dance is for 96.6 percent “the job of their dreams”. Of all dance teachers 89.4 percent continue to work while in pain and 85.5 percent cannot afford a “longer down-time”. 78.2 percent state that they have paused due to a work-related disease, although 56.9 percent of the respondents consider their occupation to be the cause for a disease with the answer only, seldom (44.4 percent) or never (12.5 percent). 4.5 percent consult a medical doctor only after the self-treatment has failed. The lower extremity is the most common anatomic region in acute injuries (57.6 percent) as well as in chronic complaints (58.3 percent). The causes are multiple and comprise physical as well as psychic factors such as a high pressure of expectation (64.8 percent) or a tight schedule/time table (43 percent). 29 percent of all dance teachers suffer from internal and 58 percent from orthopaedic complaints. 43.1 percent of them state that these complaints result from their occupation. 80.5 percent make an acute injury responsible for compulsary breaks. The discrepancies between the self-perception and the findings of this investigation clearly show that the psychic and physical load in this occupation should not be underestimated. Here, further research on the social, psychic and physical health status of dance teachers is required. The results of this investigation warrant further research in the field of activity of the variable and up to now unprotected dance teacher profession in Germany. Verf.-Referat