EDKAA - Evaluation von Angeboten zur Förderung dualer Karrieren an Schule-Leistungssport- Verbundsystemen unter besonderer Berücksichtigung des Modellversuchs "Additives Abitur" [1. Projektphase]

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Evaluation of educational support for adolescent elite student athletes at German Elite Sport Schools [1st project stage]
Leiter des Projekts:Gerlach, Erin (Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Profilbereich Bildungswissenschaften / Professur für Sportdidaktik, Tel.: 0331 9772564, erin.gerlach at uni-potsdam.de); Sallen, Jeffrey (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Tel.: 0331 9772564, jeffrey.sallen at uni-potsdam.de); Borchert, Thomas (Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik, Tel.: 0341 9731622, thomas.borchert at uni-leipzig.de)
Mitarbeiter:Zetzsche, Robert (Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik)
Forschungseinrichtung:Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Profilbereich Bildungswissenschaften / Professur für Sportdidaktik; Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik; Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071102/16-18) ; Deutscher Sparkassen- und Giroverband ; Brandenburg / Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Kooperationspartner:Sportschule Potsdam Friedrich Ludwig Jahn ; Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung ; Universität Leipzig
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2016 - 03/2018
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020160500052
Quelle:Projektmeldung

Ziel

Ausgangspunkt des hier vorgestellten Forschungsvorhaben ist das Problem der Dualen Karriere im Nachwuchsleistungssport. Leistungssportlich aktive Kinder und Jugendliche stehen vor der Herausforderung, die alltäglichen schulischen und leistungssportlichen Anforderungen so miteinander zu vereinbaren, dass weder Nachteile für die Bildungskarriere noch Beeinträchtigungen der Erfolgschancen im Leistungssport in Kauf genommen werden müssen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse sportsoziologischer Analysen schulischer und leistungssportlicher Strukturen besteht kein Zweifel daran, dass es einer gezielten Förderung Dualer Karrieren bedarf, damit die besagte Herausforderung heranwachsende Athleten nicht überfordert. In diesem Zusammenhang geraten vor allem Schule-Leistungssport-Verbundsysteme in den Blick, die mittels struktureller Arrangements bei der Bewältigung solcher Dualen Karrieren unterstützen sollen. Neben weit verbreiteten Fördermaßnahmen wird an der Eliteschule des Sports in Potsdam seit dem Schuljahr 2011/12 der Modellversuch des Additiven Abiturs erprobt. Das Additive Abitur ermöglicht es Leistungssportlern, die gymnasiale Oberstufe auf vier bis fünf Jahre zu strecken und zudem die einzelnen Abiturprüfungen auf mehrere Schuljahre zu verteilen. Damit wird die spitzensportliche Funktionalisierung von Schule über das bisher bekannte Niveau hinaus erweitert. Schwerpunkt des hier skizzierten Forschungsvorhabens ist die mehrperspektivische, systematische Evaluation von Schule-Leistungssport-Verbundsystemen unter besonderer Berücksichtigung des Additiven Abiturs. Zielstellung ist es, empirische Befunde zur Wirksamkeit und Optimierbarkeit von Förderangeboten bereitzustellen, die es Vertretern in der Bildungs- und Sportpolitik erlauben, fundierte Entscheidungen über die weitere Entwicklung von Förderangeboten an Eliteschulen des Sports und speziell über die Zukunft des Additiven Abiturs zu treffen.

Planung

Gegenstand des hier beantragten Forschungsprojektes ist eine mehrperspektivische, systematisch begleitende Evaluation des Modellversuchs Additives Abitur an den Eliteschulen des Sports in Brandenburg. Durch die Evaluation sollen vor allem Erkenntnisse zur Umsetzung dieses bundesweit einmaligen Modellversuchs gewonnen werden. Im selben Ausmaß gilt es aber auch Defizite (Schwachstellen, Problembereich) dieses neuen bildungsorganisatorischen Lösungsansatzes an dieser Eliteschule aufzuzeigen. Der Arbeits-/Zeitplan für das beschriebene Vorhaben erstreckt sich auf 2,5 Jahre beginnend mit dem Jahr 2016. Mit Ende des Jahres 2017 werden die Erhebungen, die querschnittliche Datenauswertung und ein Großteil der Berichtlegung abgeschlossen sein.

Ergebnisse

Eine möglichst gelungene Koordination von schulischer und sportlicher Karriere bei jugendlichen Leistungssportlern stellt eine zentrale Voraussetzung für Erfolge im Erwachsenenalter bei Spitzensportlern dar. Speziell bei heranwachsenden Leistungssportlern, die die Sekundarstufe II mit dem Abitur besuchen, sind Maßnahmen notwendig, die nachweislich die Doppelbelastung bei jugendlichen Leistungssportlern vermindern können. Die Flexibilisierung der Schulzeit in der Sekundarstufe II mit Schulzeitstreckung und Additivem Abitur zählt zu den Maßnahmen, die das Belastungserleben vermindern könnten. Ein empirischer Nachweis zur Wirksamkeit steht jedoch aus. Die Evaluationsergebnisse zum Modellversuch und zu weiteren Fördermaßnahmen können grundsätzlich in zwei unterschiedliche Szenarien münden: Gelingt der Nachweis der Wirksamkeit des Additiven Abiturs und anderer Fördermaßnahmen nicht, ist über veränderte Maßnahmen im Schule-Leistungssport-Verbundsystem nachzudenken. Wenn es jedoch gelingt, die Wirksamkeit von Fördermaßnahmen empirisch zu belegen, wäre die Empfehlung an die KMK und an den organisierten Sport, dass eine Verstetigung dieser Maßnahmen die logische Konsequenz wäre (insbesondere bezogen auf den Modellversuch Additives Abitur).

(Zwischen)Ergebnisse

Über Zwischenergebnisse geben mehrere Tagungsbeiträge Auskunft (siehe Projekt-Homepage & ResearchGate: https://www.researchgate.net/project/EDKAA-Evaluation-of-educational-support-for-adolescent-elite-student-athletes-at-German-Elite-Sport-Schools-Dual-Careers-Olymic-Sports-and-Education).