S4WIN - Selbstgesprächsregulation für Wettkampferfolge im Nachwuchsleistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Alfermann, Dorothee (Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik, Tel.: 0341 9731-633, alfermann at uni-leipzig.de)
Mitarbeiter:Walter, Nadja (Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik, Tel.: 0341 9731-656, nadja.walter at uni-leipzig.de); Strauch, Nicole (Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik, Tel.: 0341 9731-655, nicole.strauch at uni-leipzig.de); Schreckenberger, Nadine (Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik, Tel.: 0341 9731-655, nadine.schreckenberger at uni-leipzig.de); Wippich, Felix
Forschungseinrichtung:Universität Leipzig / Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071001/16-18)
Kooperationspartner:Landessportbund Sachsen-Anhalt ; Sächsisches Landesgymnasium für Sport Leipzig ; Neue Musik Leipzig Gemeinnützige GmbH; Landesarbeitsgemeinschaft der GebärdensprachdolmetscherInnen Sachsen-Anhalt; Lippenleser-Agentur
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:06/2016 - 09/2018
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020160500046
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

1) Die Athletinnen/Athleten im (Nachwuchs-)Leistungssport sollen durch die gezielte Erarbeitung und Vermittlung von individuellen Selbstgesprächen eine Möglichkeit erhalten, ihre Aktivierung selbstständig kontrollieren und regulieren zu können, um so die wahrgenommene Wettkampfangst zu reduzieren.
2) Gleichzeitig ist das Ziel dieser Interventionsstudie die Selbstwirksamkeitserwartung im Allgemeinen und im Hinblick auf den Wettkampf zu verbessern.
3) Darüber hinaus soll im Rahmen dieser Studie der Effekt der Selbstgesprächsregulation auf die individuelle Wettkampfleistung überprüft werden.
4) Weiterhin wird getestet, inwieweit eine visuell-orientierte Erarbeitung und Vermittlung von Selbstgesprächen effektiver ist als eine auditiv-orientierte Intervention.
5) Einen weiteren Untersuchungsschwerpunkt bildet die Analyse möglicher Modera-torenvariablen (Alter, Geschlecht, Experte vs. Novize, bevorzugter Sinneskanal) auf die Interventionseffekte.
6) Abschließend soll die Studie darüber Aufschluss geben, ob die Interventionsdauer (kurz vs. Lang) einen unterschiedlichen Effekt auf die Selbstgesprächsregulation zeigt.
Nebenziel: abschließende Validierung des Selbstgespräch-Fragebogens ASTQS (Automatic Self-Talk Questionnaire for Sports).

Planung

Durch ein (quasi-)experimentelles Design mit Prätest, Posttest und Follow up soll die Interventionswirksamkeit anhand eines Vergleichs der Effekte der vier Versuchs-gruppen (1: visuell-orientiert + kurze Interventionszeit; 2: visuell-orientiert + lange Interventionszeit; 3: auditiv-orientiert + kurze Interventionszeit; 4: auditiv-orientiert + lange Interventionszeit) und einer Wartekontrollgruppe (No-Treatment) aufgezeigt werden. Dadurch entsteht ein Q(O) – 3 x 5 Design mit dem Faktor Zeit (3fach ge-stuft) und dem Faktor Gruppe (5-fach gestuft).

Ergebnisse

Als Transferziel soll aus den Ergebnissen und Erfahrungen dieser Interventionsstudie ein Leitfaden für die Generierung individueller Selbstgespräche für Trainer/innen und Sportler/innen erstellt werden, von dem auch Sportler/innen profitieren, die nicht an der Studie teilgenommen haben. Sowohl die Ergebnisse als auch der Leitfaden werden auf Kongressen, wie der dvs- oder asp-Tagung oder auf Veranstaltungen und Konferenzen der Landessportbünde Sachsen und Sachsen-Anhalt, bspw. der jährlichen Leistungssportkonferenz des Landesausschusses für Leistungssport des LSB Sachsen-Anhalt, vorgestellt.

(Zwischen)Ergebnisse

Stand 09/2016: Es konnten insgesamt zehn Sportarten für die Teilnahme am Projekt akquiriert werden (Handball, Volleyball, Eishockey, Judo, Ringen, Schwimmen, Turnen, Rhtythmische Sportgymnastik, Kanurennen und Leichtathletik). Das Teilnehmerfeld hat sich auf Berlin und Bayern über Sachsen hinaus ausgedehnt. Zuzeit werden die Einverständniserkärungen der Probanden oder ihrer Erziehungsberechtigten eingefordert. In der nächsten Woche werden die ersten Prä-Tests stattfinden. Stand 11/2016: Die Prä-Tests für die Langzeitintervention haben nun stattgefunden. Schlussendlich wurden folgende Sportarten mit ins Projekt aufgenommen: Handball (weiblich), Schwimmen, Volleyball (männlich), Turnen, Rhythmische Sportgymnastik, Judo. Kanu - alle in Leipzig - Eishockey (Nürnberg und Berlin). Die Langzeitinterventionen in Leipzig werden im Dezember 2016 abgeschlossen. Anschließend werden die Post-Tests und Follow-ups in dieser Gruppe durchgeführt werden. Die Kurzzeitinterventionen in Leipzig werden im Januar 2017 durchgeführt. Bis heute nehmen 117 Sportler/innen an dem Projekt teil. Diese Zahl wird sich allerdings noch erhöhen, da die Interventionen in Nürnberg und Berlin erst 2017 durchgeführt werden und hier zur Zeit noch Einverständniserklärungen der Teilnehmer ausstehen. Bis zum heutigen Tage gab es 6 Dropouts, wobei die meisten aufgrund von Prüfungssitutationen in der Schule entstanden sind. Stand 06/2017 Die Interventionen in Nürnberg wurden erfolgreich in den Monaten Februar und März 2017 durchgeführt. Nach der Follow-up Testung liegen nun endgültig alle Fragebögen aus Leipzig und Nürnberg vor. Nun folgt im Juli die Prä-Testung der Teilnehmer aus dem Eishockey in Berlin. Die Interventionen werden dann vor Ort in den Monaten August bis Oktober durchgeführt und anschließend die Post-Tests und die Follow-ups erhoben. Somit ist zur Zeit im November mit der Vorlage der Komplettdaten im Projekt zu rechnen. Stand 01/2018 Die kompletten Daten der Interventionsstudie liegen nun vor. Für die Validierung des ASTQS (Automatic Self-Talk Questionnaire for Sports) wurden darüber hinaus Probanden während eines Ausbelastungsstests auf dem Radergometer bei ihren Selbstgesprächen gefilmt. Die Videos werden derzeit von einer Lippenleserin ausgewertet. Außerdem wird derzeit an dem ersten Entwurf für den Leitfaden für Sportler/innen und Trainer/innen gearbeitet.