Zusammenfassung

Ein aktuelles Thema in bildungspolitischen und gesellschaftlichen Diskussionen stellt die Forderung nach mehr Qualität in der Schule dar. Auch vor diesem Hintergrund wurden in jüngerer Zeit Studien in unterschiedlichen Bereichen des schulischen Sportunterrichts durchgeführt. Insgesamt zielten die Erhebungen auf ausgewählte Aspekte des Schulsports, wie zum Beispiel den Umfang erteilter Sportstunden, die Qualifikation und Zufriedenheit der Sportlehrkräfte, die Sportartenvielfalt sowie die Programmatischen Grundlagen und den Fachauftrag ab. Festzuhalten ist jedoch, dass aus diesen Ergebnissen nur wenige Konsequenzen für eine Qualitätssteigerung und Aufwertung des Schulsports abgeleitet wurden. Weiterführende Ergebnisse konnten jedoch im Rahmen eines achtjährigen Forschungsvorhabens zur Qualität des Sportunterrichts in der nordrheinwestfälischen Oberstufe und der damit verbundenen Frage nach der Abiturabilität des Faches aufgezeigt werden. Diese verdeutlichen, dass die Probleme und der Entwicklungsbedarf des schulischen Sportunterrichts vor allem in der Sekundarstufe I angegangen werden müssen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse, aber auch infolge des Bedarfes aus dem Ministerium (QUALIS NRW) und vermehrter Anfragen aus der Schullandschaft nach einem handhabbaren Erhebungs- bzw. Qualitätsentwicklungsinstrument, zielt dieses Forschungsprojekt auf die Entwicklung eines solchen wissenschaftlich geprüften Evaluationsinstrumentes für die Sekundarstufe I ab. Vor dem Hintergrund der bislang lückenhaften Analyse des Schulsports in der Sekundarstufe I soll ein validiertes und reliables Instrument zur wissenschaftlich fundierten Evaluation des Sportunterrichts entwickelt und die innerschulische Qualitätsentwicklung vereinfacht werden. Das Projekt befasst sich inhaltlich zunächst mit der zeitintensiven Entwicklung des Instrumentes, da die methodisch erforderliche Überprüfung auf Validität und Reliabilität mehrere Erprobungsphasen umfasst. Langfristig sollen die Ergebnisse für die fachspezifische Qualitätsentwicklung in Schulen und für die Ausbildung der Studierenden nutzbar gemacht werden.