Medium - Macht - Emotion: Eine diskursanalytische Untersuchung der medialen Inszenierung und (Re-)Konstruktion "nationaler Emotionen" in der Fußballberichterstattung.

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Klein, Gabriele (Universität Hamburg / Fachbereich Bewegungswissenschaft / Abteilung Kultur, Medien und Gesellschaft / Arbeitsbereich Soziologie und Psychologie von Bewegung, Sport und Tanz , Tel.: 040 428387823, gabriele.klein at uni-hamburg.de)
Mitarbeiter:Ismer, Sven
Forschungseinrichtung:Universität Hamburg / Fachbereich Bewegungswissenschaft / Abteilung Kultur, Medien und Gesellschaft / Arbeitsbereich Soziologie und Psychologie von Bewegung, Sport und Tanz
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:05/2006 - 05/2009
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020070400175
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Die Fußball-WM 2006 hat das `emotionale Klima´ der bundesdeutschen Gesellschaft grundlegend verändert. Im Vorfeld und im Verlauf der Fußball-WM wurden Tabus in Bezug auf kollektive, auf die Nation bezogene Emotionen beseitigt, die in der BRD seit 1945 Bestand hatten. Die feeling rules der Gesellschaft änderten sich innerhalb weniger Wochen. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die mediale Vor- und Aufbereitung der WM bei diesem Prozess spielte. So wie Dörner dem Medium des fiktiven Films bescheinigt hat, die politische Kultur und damit auch emotionale Dispositionen der Bevölkerung maßgeblich zu prägen, sollte dies auch für den Bereich der Sportberichterstattung bzw. der medialen Inszenierung der hierzulande hegemonialen Fußballkultur in Betracht gezogen werden.
Fußball ist sowohl ein Spiegel von als auch eine wichtige Quelle für soziale Ordnung, er kann mit Pornschlegel als eine der sozialen Formen betrachtet werden, „ (?) mit deren Hilfe die Industriekulturen ihr Sinn-Universum in Szene setzen.“ Teil dieses inszenierten Sinn-Universums ist auch die Nation. Wenn die Frage nach den feeling rules im Zusammenhang mit der Nation gestellt wird ist jedoch für die Analyse nicht nur das `was´ sondern auch das `wie´ von Interesse. Eine diskursanalytische Untersuchungsperspektive soll hier der Frage nachgehen, wie die „vorgestellte Gemeinschaft“ der Nation auch mit Hilfe des Fußballs und der Art und Weise der Berichterstattung über den Fußball zur emotional erfahrenen Gemeinschaft wird, also vom `Kopf ins Herz´ wandert.