Integrationsleistungen freiwilliger Vereinigungen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Braun, Sebastian (Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Nachwuchswissenschaftlergruppe im Emmy Noether-Programm der DFG, Tel.: 0331 9771312, sbraun at rz.uni-potsdam.de)
Mitarbeiter:Hansen, Stefan; Sliep, Katrin; Weiß, Christina
Forschungseinrichtung:Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Nachwuchswissenschaftlergruppe im Emmy Noether-Programm der DFG
Finanzierung:Deutsche Forschungsgemeinschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:11/2000 - 10/2006
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020021000361

Zusammenfassung

Die These von den Integrationsleistungen freiwilliger Vereinigungen für das Individuum wurde im Diskurs über die Bürgergesellschaft aktualisiert. Sie soll im Rahmen einer qualifizierten Nachwuchsgruppe erstmals systematisch empirisch untersucht werden. Drei elementare, jeweils kontrovers diskutierte Integrationsdimensionen, die als "Sozialintegration", "Systemintegration" und "Integration über sozialstrukturelle Bindungen" bezeichnet werden, leiten die Untersuchung. Sie werden aus zwei komplementären, auf Mitgliederbefragungen basierenden Forschungsperspektiven analysiert: Einerseits wird die empirische Evidenz der divergierenden Thesen über die jeweilige Integrationsdimension durch eine standardisierte, schriftliche, postalische Befragung in ausgewählten Vereinigungen in Sport, Politik, Kultur und Geselligkeit untersucht. Andererseits wird mit Hilfe mündlicher Leitfadeninterviews die grundlegende, bislang aber unausgearbeitete Annahme untersucht, dass die Integrationsleistungen freiwilliger Vereinigungen in den drei Dimensionen auf einer komplexen "organisationalen Sozialisation" der Mitglieder in den Vereinigungen basierten. Um die beiden sich ergänzenden Forschungsperspektiven organisationsstrukturell zurückzubinden, werden darüber hinaus die Organisationsprofile der ausgewählten Vereinigungen mittels einer standardisierten schriftlichen Funktionsträgerbefragung rekonstruiert. Durch die Verbindung der verschiedenen Zugangsweisen lassen sich die Integrationsleistungen freiwilliger Vereinigungen differenziert erfassen, beschreiben und erklären sowie auf empirischer Basis theoretisch weiterentwickeln. Die Ergebnisse dienen zudem der Politikberatung und der Ausarbeitung einer weiterführenden Forschungsperspektive.
Zu Punkt 10:
Im Rahmen der geplanten empirischen Untersuchung werden die Integrationsleistungen der ausgewählten freiwilligen Vereinigungen entlang der drei forschungsleitenden Integrationsdimensionen analysiert. Forschungsschwerpunkt sind somit die individuellen Orientierungs- und Handlungsmuster der Mitglieder. Zu deren Analyse werden zwei komplementäre und sich wechselseitig ergänzende Forschungsperspektiven verfolgt, die in Orientierung an den methodologischen und empirischen Grundlagenarbeiten von Battagliola u.a. und des SFB 186 mit verschiedenen, jeweils adäquaten methodischen Verfahren bearbeitet werden: Einerseits wird die empirische Evidenz der kontroversen Thesen über die jeweilige Integrationsdimension annahmegeleitet mit Hilfe einer standardisierten, schriftlichen, postalischen Befragung sämtlicher Mitglieder in den ausgewählten Vereinigungen untersucht. Andererseits wird die komplexe, bislang unausgearbeitete und insofern für standardisierte Erhebungsverfahren wenig geeignete Annahme von der organisationalen Sozialisation der Mitglieder als elementare Grundlage für die Integrationsleistungen freiwilliger Vereinigungen durch eine leitfadengestützte mündliche Befragung von Mitgliedern in den Vereinigungen analysiert. Neben diesen beiden Individualdatensätzen, die zur Analyse der beiden zentralen Forschungsperspektiven erhoben werden, sollen darüber hinaus die Organisationsprofile der ausgewählten Vereinigungen rekonstruiert werden. Um diese strukturelle Feinanalyse durchzuführen, werden mit Hilfe einer standardisierten schriftlichen Funktionsträgerbefragung die relevanten Strukturmerkmale der Vereinigungen erhoben.