Die elektromechanische Verzögerung und ihr Zusammenhang mit verschiedenen muskulären Parametern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Jöllenbeck, Thomas (Universität Wuppertal / BE Sportwissenschaft und Allgemeiner Hochschulsport, Tel.: 0202 4392115, joelle at uni-wuppertal.de)
Forschungseinrichtung:Universität Wuppertal / BE Sportwissenschaft und Allgemeiner Hochschulsport
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:11/1995 - 11/1999
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019980106125

Zusammenfassung

Die genaue Kenntnis der EMD ermöglicht im Rahmen von Bewegungsanalysen wichtige Schlußfolgerungen bzgl. der mechanischen Aktivität bestimmter Muskeln aufgrund des zugehörigen EMGs.
Der exakte Wert der EMD ist jedoch noch ein großer Unsicherheitsfaktor, weil die bisherigen Veröffentlichungen z.B. für die vordere Oberschenkelmuskulatur Ergebnisse von 32 - 118 ms aufweisen.
Hinzu kommt, daß sportliche Bewegungen in einer Muskellänge beginnen, die nicht notwendigerweise mit der optimalen Muskellänge übereinstimmen muß. Die bisherigen wenigen Veröffentlichungen hierzu zeigen widersprüchliche Ergebnisse, d.h. mit zunehmender Ausgangsmuskellänge sowohl eine zunehmende wie auch eine abnehmende EMD.
Ziel dieses Projektes ist es, die EMD der wichtigsten Muskeln und Muskelgruppen neu zu bestimmen und ihren Zusammenhang mit verschiedenen muskulären Parametern aufzuzeigen. Dabei soll die Hypothese überprüft werden, daß die EMD nicht in der Hauptsache durch diejenige Zeit bestimmt ist, die die kontraktilen Elemente zur Streckung der serienelastischen Elemente benötigen.

(Zwischen)Ergebnisse

Die EMD der ischiocruralen Muskulatur ist mit 19ms in optimaler Muskellänge deutlich niedriger als es die bisher niedrigsten Werte für die vordere Oberschenkelmuskulatur mit 32ms erwarten ließen. Die großen Unterschiede der bisher veröffentlichten EMD-Werte scheinen ihre Ursache in den verschiedenen verwendeten Analyseverfahren zu haben. Mit Hilfe von visuellen Verfahren werden die kürzesten und wohl auch realistischsten EMDs ermittelt. Des weiteren scheint sich die EMD spiegelbildlich zur Kraft-Längen-Kurve zu verhalten. So ist die EMD in entdehnten wie in gedehnten Positionen größer als in einer mittleren Gelenkwinkelstellung und verhält sich umgekehrt proportional zur Kraft. Die bisher vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die Annahme, daß die EMD nicht wie in allen bisherigen Veröffentlichungen zu diesem Thema vermutet, hauptsächlich durch die Zeit zur Streckung der serienelastischen Elemente bestimmt wird.