Projekt "Kindheit, Jugend und Sport in der Region Chemnitz"

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hummel, Albrecht (Technische Universität Chemnitz / Philosophische Fakultät / Fachgebiet Sport, Tel.: 0371 531-4525)
Mitarbeiter:Rostock, Joachim; Türk, Andreas
Forschungseinrichtung:Technische Universität Chemnitz / Philosophische Fakultät / Fachgebiet Sport
Finanzierung:Land
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:10/1995 - 10/1998
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019970105493

Zusammenfassung

Empirische Befunde zur tatsächlichen Gestaltungs- und Wirkungsqualität von Schulsport, subj. Theorien und fachdidaktische Konzepte der Sportlehrer; Sportverständnis und Sportengagement der Sportlehrer und Schüler; sportliches Klima an Schulen; Erwartungshaltung der Schüler gegenüber Sportunterricht; Selbstkonzepte der Schüler.

(Zwischen)Ergebnisse

1. Die empirischen Befunde verweisen darauf, daß die das Fach Sport unterrichtenden Lehrkräfte (Sekundarstufe I) eine relativ homogene Vorstellung vom "guten" Sportunterricht besitzen. Die berufliche Sozialisation im konzeptualen Umfeld der körperlich-sportlichen Grundlagenbildung (KSG) und die damit gemachten positiven Erfahrungen begründen maßgeblich die Bevorzugung dieser Konzeptualisierung von Sportunterricht. Deutlich erkennbar ist das Bemühen, Elemente anderer Konzepte in das Rahmengefüge der KSG zu integrieren. Das betrifft sowohl die Idee der mehrperspektivischen Sinnvermittlung aus dem Konzept der Handlungsfähigkeit im Sport als auch die bewußte Wahrung des qualitativen Anspruchs, daß guter Sportunterricht ein gut organisierter Unterricht, ein bewegungs- und belastungsintensiver Sportunterricht ist, in dem systematisch, zielorientiert gelernt wird und der in aller Regel sportartorientiert durchzuführen ist. Das "ältere" Intensivierungskonzept hat vor allem bei dienstälteren, männlichen Sportlehrkräften einen prägenden Einfluß auf das Bild vom "guten" Unterricht. 2. Ein Vergleich der Lehrerurteile mit dem Erwartungsbild der Schüler vom "guten" Sportunterricht verweist auf deutliche Differenzen. Ein lehrerzentrierter ("führungsbetonter"), straff organisierter, bewegungs- und belastungsintensiver Unterricht steht in den Erwartungen der Schüler nicht an der Spitze. Aktiv einbezogen werden, partnerschaftliche Beziehung zum Lehrer, Freude, Diskussion, viele Sportarten kennenlernen werden dafür hoch bewertet. Trotz dieser - gar nicht so überraschenden - Differenz in den Erwartungsbildern werden der großen Mehrheit der Sportkräfte Attribute zugeschrieben, die auf ausgeprägte pädagogische Kompetenzen verweisen (...ist Ansprechpartner für persönliche Probleme, geht auf schwächere Schüler ein, bringt mich in meiner sportlichen Entwicklung voran). So verwundert es nicht, daß über 70 % der Schüler mit ihren Sportlehrkräften "zufrieden" sind und das Fach Sport mit Abstand als das beliebteste Fach herausstellen.