Abstract

Durch professionelle Erfahrungen wird die Wahrnehmung des Unterrichts durch den Sportlehrer selbst ermöglicht. Der Sportlehrer entwickelt dabei eine Wahrnehmungskompetenz, die ihn Situationseinschätzungen und mögliche Handlungsoptionen anwendbar machen lässt. Diese Wahrnehmung kommt durch ein Zusammenspiel wissenschaftlichen Wissens gepaart mit Berufserfahrung und ergänzt durch Persönlichkeitsfaktoren zustande. Zur Untersuchung der Unterrichtswahrnehmung von Seiten des Sportlehrers wurden die Ergebnisse der beiden Studien „DSB-SPRINT“-Studie und „SPOBIO“ herangezogen. Dabei wird unter anderem geklärt, welche Ziele und Einstellungen heutige Sportlehrer für ihren Unterricht präferieren, welche Einschränkungen und Belastungen sie wahrnehmen und welche Unterschiede, abhängig von Berufsalter und Geschlecht, vorliegen. Verf. deckt durch seine Betrachtungen das Unterrichten von Sport als anspruchsvolle und belastende Tätigkeit auf. Wobei die Anforderungen des Sportunterrichts generationsübergreifend gleich sind, die Belastungswahrnehmungen aber mit dem Berufsalter variieren. Bei den Zielvorstellungen der Sportlehrer herrschte Einigkeit und mit Zielen wie „Fairness – Sportmotivation – Gesundheit und Fitness“ werden zeitgemäße Ziele verfolgt. Jedoch sind die Bedingungen bei der Verwirklichung dieser Ziele nicht immer ganz einfach. Männer und Frauen unterscheiden sich ebenfalls nur unwesentlich. Jedoch hat die Dauer des Berufslebens einen Einfluss auf Belastungswahrnehmungen und Widerstandsressourcen. Bei jungen Lehrern steht die Rollenfindung im Mittelpunkt, berufsältere Sportlehrer haben dagegen Probleme mit der körperlichen Beanspruchung und Konflikten unter Kollegen. Morat