Leistungsdiagnostische Untersuchungen und Wettkampfanalysen zur Unterstützung der technischen Vervollkommnung und speziellen Leistungsentwicklung in ausgewählten Sprung-, Wurf- und Mehrkampfdisziplinen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Dickwach, Hartmut (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, Tel.: 0341 4945172)
Mitarbeiter:Adamczewski, Horst; Jentsch, Holger; Wiese, Günter; Perlt, Bettina; Rabich, Gisela
Forschungseinrichtung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1993 - 12/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960105306

Zusammenfassung

(Zwischen)Ergebnisse

Im Unterschied zu vielen anderen Sportarten sind auf der Grundlage der jährlichen Weltbestenliste für die Sprung-, Wurfdisziplinen und den Mehrkampf mit wenigen Ausnahmen Stagnationen bzw. besonders im Juniorenbereich Leistungsrückgänge zu konstatieren. Eine weitgehend stabile Leistungssituation der deutschen Leichtathletik stützt sich im Vergleich der Disziplingruppen auf relativ gute Positionen der Wurfdisziplinen und der Mehrkämpfe. Am Beispiel prozeßbegleitender Untersuchungsergebnisse werden disziplinspezifische Reserven im Bereich der Leistungsvoraussetzungen und Technik sowohl für den Spitzen- als auch Nachwuchsbereich sichtbar, die am Beispiel zweier Disziplinen in den Folgerungen konkretisiert werden sollen: - Mit der Erfassung der leistungsstrukturellen Merkmale der maximalen Laufgeschwindigkeit bzw. abgeleiteter Parameter aus den Geschwindigkeitsverläufen im Sprint und Sprung konkretisieren sich die Folgerungen zur methodischen Schwerpunktsetzung im Training wesentlich. - Erneut haben die Vergleiche den Zusammenhang von Weite und Anlaufgeschwindigkeit als auch die notwendige Entwicklung der Laufschnelligkeit für die Weitsprungleistung bestätigt. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus dem Mehrkampf wirft sich (erneut) die Frage auf, speziell die jugendlichen Weit- aber auch Drei- und Stabhochsprungkader in Sprintwettkämpfen starten zu lassen; sowohl unter dem Aspekt der damit möglichen Einschätzung ihrer Leistungsvoraussetzungen als noch viel mehr, damit Impulse zur gezielteren trainingsmäßigen Vorbereitung des Sprints auszulösen. - Diese Frage wird gleichermaßen auch für den Erwachsenenbereich als wesentlich angesehen, wenn das zur Zeit nicht ausreichende Anlaufschnelligkeitsniveau der Frauen im Weit- und Dreisprung einer Betrachtung zugrunde gelegt wird. Sowohl die damit im Zusammenhang stehenden Probleme der Startmöglichkeiten bei gutklassigen Wettkämpfen als auch die notwendigen Sprungwettkämpfe zum Erreichen von Normen bzw. zum Erhalt von Startgeldern stellen eine eventuelle Lösung in Form von speziellen Vorbereitungswettkämpfen der Springer zur Diskussion. - Das Training zum Erwerb und zur Ausprägung einer anforderungsgerechten besitzt Bedeutung - im langfristigen Leistungsaufbau zur Vorbereitung der nachfolgenden Entwicklung besonders der allgemeinen Kraft und speziellen Schnellkraft und deren Wirksamkeit für die Kugelstoßleistung, - für die jährliche Anpassung und Ausprägung an ein sich verändertes Kraftniveau im Jahresverlauf sowie - zur Verbesserung einzelner Bewegungsdetails innerhalb der WK - Saison. - Speziell für eine Reihe von Nachwuchssportlern erscheinen Veränderungen in der Grundanlage der Technik erforderlich, die noch im Alter der A -Jugend bzw. im Übergang in die Erwachsenen-Klasse vollzogen werden sollten, um eine langfristige Stabilisierung von Fehlern / Mängelbildern zu vermeiden. Aus der Sicht der kontinuierlichen Untersuchungen muß in Frage gestellt bleiben, ob grundlegende Änderungen im Hochleistungsalter noch möglich sind (da auch die aktuellen sportlichen Zielstellungen - z.B. eine in Aussicht stehende Weltmeisterschafts-, Olympia- oder auch Meeting -Teilnahme - die Risikobereitschaft für Umstellungen und den dafür erforderlichen Zeitaufwand wesentlich einschränken). - Über die im Beitrag dargelegten Teilergebnisse hinaus sind die bei den Männern in Atlanta erreichten Leistungen mit der Drehstoßtechnik und Untersuchungsergebnisse zur Effektivität einer "Umsprungvariante" Anlaß für die Orientierung, die Bereitschaft zum Experimentieren mit Varianten zu erhöhen.