Die Prognose von sportlichen Leistungen über einen Zeitraum von 18 Jahren. Eine Nachuntersuchung bei 27jährigen Erwachsenen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Bös, Klaus (Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften, Tel.: 069 79824525); Mechling, Heinz
Mitarbeiter:Schott, Nadja
Forschungseinrichtung:Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070501/95)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1994 - 12/1995
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960105175

Zusammenfassung

(Zwischen)Ergebnisse

Für die Analyse bei Untersuchungen mit mehreren, Meßzeitpunkten eignen sich als statistisches Verfahren besonders Stabilitätskoeffizienten. Im folgenden soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit die motorische Leistungsfähigkeit über die drei Meßzeitpunkte stabil bleibt. Bis auf drei Ausnahmen erweisen sich die Stabilitätskoeffizienten alle auf dem 5 %-Niveau signifikant. Für den Vergleich 1977-1986 ergab sich der höchste Wert für das Item Rumpfbeugen mit ,66, der niedrigste Wert zeigte sich für die motorischen Fähigkeiten aerobe Ausdauer (,34), Koordination unter Zeitdruck (,26) und die Kraftausdauer (,39). Der Vergleich über 20 Jahre (1977-1996) zeigt für die Aktionsschnelligkeit und die Koordination unter Zeitdruck keine signifikanten Ergebnisse. Für die Basisdimensionen schwanken die Stabilitätskoeffizienten zwischen ,44 (aerobe Ausdauer) und ,49 (Kordination bei Präzisionsaufgaben). Für die Kraftausdauer zeigen sich die niedrigsten Werte (,33). Die Beweglickeit erweist sich als überaus stabiles Merkmal mit einem Koeffizienten von ,67. Die mittlere Korrelation liegt bei ,420 und weist auf einen mittleren Zusammenhang zwischen den beiden Variablensätzen hin. Die Basisdimensionen Aerobe Ausdauer (-,47), Maximalkraft (-,73) und Koordination bei Präzisionsaufgaben (,57) zeigen für den Vergleich von 1986 und 1996 durchweg sehr hohe Stabilitätskoeffizienten. Für die Aktionsschnelligkeit läßt sich mit ,69 ebenfalls ein sehr hoher Stabilitätskoeffzient identifizieren. Im Bereich der Kraftausdauer erreichen die Liegestütze (,39) wiederum einen vergleichsweise niedrigen Wert, Situps (,73) erweisen sich als ein stabileres Item. Die höchsten Koeffizienten zeigen sich für die Schnellkraft mit ,80 für den Medizinballwurf und ,76 für das Item Jump and Reach. Das Item für die Koordination unter Zeitdruck erweist sich als minder stabiler Koeffizient (,33). Die Beweglichkeit hingegen läßt sich wieder als stabiles Merkmal identifizieren. Für die mittlere Korrelation ergibt sich ein Wert von ,640. Es liegt eine mittlere Beziehung zwischen den Variablensätzen vor. Für die Testleistungen zur Erfassung der motorischen Fähigkeiten zeigten sich insbesondere für den Zeitraum zwischen dem 19. und dem 28. Lebensjahr statistisch und praktisch bedeutsame Stabilitäten. Die Basisdimensionen aerobe Ausdauer, Maximalkraft und Koordination bei Präzisionsaufgaben lassen sich über alle Meßzeitpunkte hinweg als stabile Merkmale identifizieren. Auch die anderen Dimensionen vor allem die Schnellkraft und die Beweglichkeit erzielen hohe Stabilitäten. Für die Analysen zwischen dem 10. und 28. Lebensjahr ist bestenfalls von einer bedeutsamen Stabiliät zu sprechen, die jedoch nicht so hoch ausfällt wie für den ersten Untersuchungsbereich. Die mittleren Korrelationen betragen .665 bzw. 420. Multerer (1991) gibt zu Recht zu bedenken, daß die Stabilitätskoeffizienten unter dem Aspekt zu betrachten sind, daß Varianzanteile auf Unterschiede bei den Meßverfahren bzw. der Komplexität der untersuchten Merkmale zurückzuführen sein könnten. Die Güte von Prognosen und Erklärungsmodellen hängt vom Leistungsniveau der Untersuchungsstichprobe, von der Qualität des Prädiktorensatzes und von der Länge des Prognosezeitraumes ab.