Zur Wirkung unterschiedlicher Instruktionen auf das Erlernen komplexer Willkürbewegungen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Prohl, Robert (Universität Erfurt / Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften, Tel.: 0361 7371068)
Mitarbeiter:Gröben, Bernd
Forschungseinrichtung:Universität Erfurt / Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/1994 - 10/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960105168

Zusammenfassung

Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht die Frage, wie die Aufnahme handlungsrelevanter Informationen beim Erlernen aufgabenbezogener Willkürbewegungen verbessert werden kann. In einem Versuchs-Kontrollgruppenplan (3 Versuchsgruppen/1 Kontrollgruppe/n = 120) soll die Wirkung unterschiedlicher Instruktionen auf das Erlernen einer komplexen sporttypischen Bewegung untersucht werden. Die Wirkung der Variablen (Instruktion" wird in bezug auf die Dimensionen Leistung/Verhalten sowie Kognition/Emotion erfaßt. Ziel des Unterfangens ist es, empirische Erkenntnisse über den konkreten Einfluß spezifischer Instruktionen auf die Bewegungsregulation bzw. das Erlernen von problemadäquaten Bewegungslösungen zu gewinnen.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Untersuchung wurde mit Thüringer SchülerInnen unter Laborbedingungen realisiert (N = 109/ 11-13 Jahre). Vier MZP erfassen Veränderungen im Rahmen des Übungsprozesses. Die Kriteriumsbewegung ist ein kombinierter Abschwung-Weitsprung an Turnringen. Die Vpn sollen zwischen zwei parallel stehenden Langkästen abschwingen, sich bei Erreichen einer optimalen Position von den Ringen lösen und möglichst weit springen. Übungsziel ist eine Optimierung der Finalweite. Es wurden vier randomisierte Versuchsgruppen gebildet. Randomisierungskriterium ist die Leistung in einem Koordinationstest (WKP; WARSITZ 1975). Untersucht wurden die folgenden Instruktionsvarianten: - Gruppe M: Metaphorisch-episodische Beschreibung der Bewegung - Gruppe A: Abstrakte Beschreibung der Sollbewegung (Pendelgesetz) mit ausführungsbegleitender Ergänzungsinformation ("Pieps bei optimaler Pendelauslage). - Gruppe Z: Orientierung auf ein markiertes Zielfeld (optimale Sprungweite), ohne direkte bewegungsbezogene Hilfestellung. - Gruppe K: Kontrollgruppe ohne instruktive Hilfen. Die empirischen Befunde zeigen, daß der Übungsprozeß - neben einem Zugewinn an Verhaltenspotentialen - zu strukturellen Veränderungen der subjektiven Handlungsstruktur geführt hat. Mit zunehmendem Können entwickeln sich erweiterte intentionale Spannen, die - in Verbindung mit einer Zunahme verkoppelter Handlungsintervalle - zu Leistungsverbesserungen und einem Anstieg positiver Gefühlsanmutungen führen. Dieser Prozeß ist instruktiv beeinflußt. Eine VA weist signifikante und hochsignifikante Gruppenunterschiede nach: Die Gruppen A (analytisch-abstrakte Bewegungsanweisung) und M (metaphorisch-episodische Bewegungsanweisung) haben demnach höhere Finalweiten erzielt, als die Gruppen Z (reine Zielorientierung) und K (Kontrollgruppe ohne instruktive Hilfen).