Untersuchungen zu Trainingsbelastungen und Trainingssteuerung in der Nationalmannschaft Skilanglauf der Damen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Pfützner, Arndt (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, Tel.: 0341 49450)
Forschungseinrichtung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1993 - 01/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019950104931

Zusammenfassung

Die seit 1992 am IAT durchgeführte Forschung im Skilanglauf war auf die Optimierung der Trainingsbelastung und Trainingssteuerung im Nachwuchsbereich ausgerichtet.
Nach personellen Veränderungen am IAT und im Trainerbereich des DSV wurde gemeinsam mit dem DSV festgelegt, daß das Projekt Skilanglauf am IAT auf den Hochleistungsbereich der Damen konzentriert wird.
Die Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit war ein Modell einer Trainingskonzeption für Skilanglauf, das im Ergebnis der Forschung im Skilanglauf 1994 vorgelegt wurde und auf dessen Basis der Rahmentrainingsplan 1994/95 entstand.
Neben den Ergebnissen einer Weltstandsanalyse sollte die Wirksamkeit des Rahmentrainingsplanes 1994/95 auf die Leistungsentwicklung der DSV-Nationalmannschaft Damen dargestellt und Ansatzpunkte für das weitere Training dargelegt werden.

(Zwischen)Ergebnisse

Nachdem 1994 keine deutsche Skilangläuferin die Nominierung für die Olympischen Winterspiele in Lillehammer geschafft hat, wurde im Trainingsjahr 1994/95 mit dem Neuaufbau des Damenlanglaufs begonnen. Im Mittelpunkt des Trainingsprozesses stand die Teamentwicklung mit dem Ziel, das Vertrauen in das Trainingskonzept zu bekommen und es bewußt umzusetzen. Im Ergebnis der WM 1995 zeigte sich, daß der gegenwärtige Rückstand der Damenmannschaft zur Weltspitze 0,4 m/s = 6 % Beträgt. Das Staffelergebnis als integrativer Leistungsfaktor für die Wirksamkeit der Konzeption zeigt, daß 1995 wieder von einem Aufwärtstrend im Damenskilanglauf ausgegangen werden kann und der Leistungsstand von 1992 erreicht wurde. Anhand von Beobachtungen im Weltcup, zur WM und JWM zeigen sich in der deutschen Mannschaft folgende Tendenzen: - Die offensive Renngestaltung in den Einzelwettkämpfen entspricht noch nicht den Erfordernissen (besonders betroffen ist der 5-km-Wettkampf). - Rennverlaufsanalysen weisen aus, daß der Zeitverlust auf allen Streckenteilen auftritt jedoch in der Tendenz an steilen Anstiegen und in nachfolgenden Übergängen besonders deutlich ist. - Zur leistungswirksamen Bewältigung schwieriger äußerer Bedingung und komplizierter Rennsituationen reicht der Entwicklungsstand der variablen technisch-koordinativen Fähigkeiten und psychischen Wettkampfeigenschaften noch nicht aus. - In der Vortriebsleistung pro Bewegungszyklus durch eine explosive Abdruckgestaltung der Arme und Beine bestehen Defizite. Diese Tatsache zeigt sich besonders auf der kürzesten Wettkampfstrecke (5 km). - Aus der Gesamtsicht der Weltcupwettkämpfe zeigt sich, daß die Wettkampfleistungen der Damen in den Freistilwettkämpfen etwa 1 % besser sind als die der klassischen Wettkämpfe. Hauptursachen für positive bzw. negative Leistungsentwicklungen wurden aus der Sicht der Fähigkeitsentwicklung, des Jahresaufbaus, der zyklischen Gestaltung des Trainings sowie der Trainingssteuerung analysiert. Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Ergebnisse und Erfahrungserkenntnissen wurden Schwerpunkte für eine Rahmentrainingskonzeption für das Trainingsjahr 1995/96 erarbeitet.