Ein Blick hinter die Kulissen : wie kann DiM gewinnbringend an Hochschulen implementiert werden?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Dahmen, Britt
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:24 (2017), 2 (Diversity Management in der Sportwissenschaft), S. 15-17
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201810007108
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Diversity Management bedeutet, die Herausforderungen von Vielfalt und Heterogenität in Organisationen bewusst und aktiv anzugehen. Dies umfasst zum einen, Strategien zu entwickeln, wie eine Organisation mehr Vielfalt unter ihren Mitgliedern erreichen kann bzw. wie sie die Herausforderungen, die aus einer größeren sozialen Diversität bspw. unter den Mitarbeiter/innen erwachsen, bewältigen möchte. In diesen Strategieprozess fällt auch, welches grundlegende Diversity-Verständnis die Organisation prägt. Legt eine Organisation den Fokus auf die Potenziale von Vielfalt, d. h. dass die Vorteile von Diversität unter den Angehörigen der Organisation wertgeschätzt und der (u. a. auch ökonomische) Mehrwert für die Organisation als Ganzes in den Vordergrund gerückt werden? Oder wird im Zusammenhang mit Diversität das Thema Gerechtigkeit und Antidiskriminierung in das Blickfeld gerückt? Diese Perspektive umfasst die gesellschaftliche Verantwortung, die die Organisation trägt, möglichst viele soziale Gruppen zu integrieren und gleichermaßen Chancen zu ermöglichen. Für Hochschulen steht bislang eher die zweite Perspektive im Vordergrund, da sie im Gegensatz zur Wirtschaft weniger einem ökonomischen Handlungsdruck unterliegen. Dies geht einher damit, dass Hochschulen das Thema Diversität bislang vor allem im Bereich Studium und Lehre verorten und somit die Erhöhung von sowie den Umgang mit sozialer Vielfalt von Studierenden z. B. im Kontext von Lehre oder von Beratungsangeboten in den Blick nehmen. Das Referat Gender & Diversity Management an der Universität zu Köln gibt es seit 2011. In den vergangenen sechs Jahren hat sich vor allem die Sichtbarkeit von Zielen und Maßnahmen zu den Themen Vielfalt und Chancengerechtigkeit an der Universität zu Köln stark verbessert. Darüber hinaus konnten große Erfolge in der besseren Vernetzung und Zusammenarbeit der vielen verschiedenen Institutionen innerhalb der Universität erzielt werden. Im Rahmen der Diskussion der Relevanz von Diversity-Strategien für bestimmte Fachdisziplinen stellen sich immer zwei Fragen: 1. Inwiefern ist die Diversität der Studierenden ein Thema in der Studiengangsplanung und in der Lehre? 2. Inwiefern erhalten Erkenntnisse der Gender und Diversity Studies bzw. sogar Diversity Management selbst Einzug in die Lehrinhalte? Zur ersten Frage sollten Datenanalysen zu den Studierenden in den Sportwissenschaften Aufschluss darüber geben, wieviel soziale Vielfalt zugelassen wird. Interessant ist für die Sportwissenschaften auch die Frage nach der Integration von Diversity (Management) als Lehrinhalt. So wird dem Sport grundsätzlich immer noch der Anspruch zugesagt, dass hier „alle gleich“ seien und soziale Integration „par excellence“ gelebt wird. Dieser Anspruch ist jedoch gründlich zu hinterfragen. Stimmt es wirklich, dass im Sport alle auf Augenhöhe miteinander sind? Welche Bedingungen sind förderlich, welche hinderlich? Was können Sportwissenschaftler/innen in der Praxis tun, um förderliche Bedingungen zu schaffen? Diesbezüglich gibt es eine Vielzahl an Erkenntnissen und eine große Bandbreite an Veröffentlichungen aus den sportwissenschaftlichen Gender und Diversity Studies, die in die Lehre einfließen könnten. Die Deutsche Sporthochschule ist hier Vorreiterin und hat seit vielen Jahren das Seminar „Managing Diversity und Interkulturelle Kompetenz“ als Pflichtseminar in die BA-Studiengänge mit einem mittlerweile mit einem Lehrpreis ausgezeichneten Lehrkonzept implementiert. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)