„...das macht man doch nicht!“ : Frauenfußball an deutschen Hochschulen 1919-1935

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Lönnecker, Harald
Erschienen in:Frauenfußball in Deutschland : Anfänge - Verbote - Widerstände - Durchbruch
Veröffentlicht:Stuttgart: Kohlhammer (Verlag), 2013, S. 201-219, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Schwabenakademie Irsee
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201407006542
Quelle:BISp

Abstract

Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema Frauenfußball an deutschen Hochschulen im Zeitraum von 1919-1935. Die damalige Studentenschaft wurde vorherrschend von Männern dominiert und selbst bei denen war der Fußballsport insofern verpönt, dass er zu wenig exklusiv erschien und dem gesellschaftlichem Aufstieg der Studenten im Weg stand. Dagegen galt beispielsweise der Sport Tennis auch bei den Frauen als Nobelsportart und erfreute sich höherem Ansehen. Dennoch lässt sich festhalten, dass es Studentinnenverbindungen im Deutschen Reich gab, die Frauenfußball in organisierter Form durchgeführt haben. Es gilt als nicht sicher, ob der Beginn des Frauenfußballs sogar schon vor dem Ersten Weltkrieg zu datieren ist, bewiesen ist jedoch, dass seit 1923 Frauenfußball in Studentinnenverbindungen organisiert wurde. Dies stellt insofern eine neue Erkenntnis dar, als das man bisher davon ausgegangen ist, dass der Frauenfußball mit der Gründung des 1. Deutschen Damen-Fußball-Clubs Frankfurt im Jahr 1930 ins Leben gerufen wurde. So verfügte der „Studentinnen-Sport-Verein“ der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin 1923 und von 1925/1926 über eine eigne „Damen-Fußball-Mannschaft“, die jedoch nicht durchgängig bestand. Die Fußballmannschaft der Studentinnen stieß auf heftigen Widerstand und kam in Verruf, weil die Spielerinnen anstelle eines Rockes in kurzen Hosen angetreten sind, was als höchst unangemessen empfunden wurde. Der Beitrag befasst sich mit weiteren Beispielen aus der Hochschulkultur zum Thema Frauenfußball. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Sport an deutschen Hochschulen ein marginales Phänomen war, welches wenn überhaupt nur an größeren Universitäten aufgetreten ist. Im Jahr 1919 betrug der Frauenanteil der Studierenden nur etwa 10 Prozent und der Fußballsport galt zudem nicht als adäquater Sport für künftige Akademikerinnen und Führungspersönlichkeiten. Barz