Es gibt keine Ethik des olympischen Sports
Autor: | Herms, Eilert |
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Erschienen in: | Gibt es eine eigene Ethik des olympischen Sports? : DOI-Symposium am 26. und 27. Januar 2000 |
Veröffentlicht: | Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2001, S. 29-40, Lit. |
Herausgeber: | Deutsches Olympisches Institut |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU200402000378 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Verf. vertritt die These, dass der Sport ein durch und durch ethisches Problem ist, dass er aber kein eigenes Ethos hat, sondern eingebettet ist in die Ethos-Gestalten, die das menschliche Leben überhaupt besitzt. Obwohl das Sporttreiben und der Sportkonsum ethische Phänomene sind, denen jeweils ein deklariertes und ein gelebtes Ethos immanent ist, handelt es sich dabei Verf. zufolge nicht um ein eigenes Ethos des Sports, das in ihm selbst begründet ist und aus ihm selbst stammt. Dies gilt auch für den olympischen Sport. Das Nein zum eigenen Sportethos ergibt sich aus der Natur der sportlichen Betätigung, die ein solches eigenes aus dem Sport selbst stammendes und in ihm selbst begründetes Ethos in der Meinung von Verf. ausschließt. Dies wird auch durch die historischen und gesellschaftlichen Fakten bestätigt. So war der Sport bspw. auch in der griechischen Antike Teil des "cultus publicus". Er war Ausdruck des herrschenden Daseinsverständnisses und Lebensideals. Auch wenn diese im Sport und gerade im olympischen Sport ihren Ausdruck fanden, so speiste sich dieses Lebensideal doch aus dem weiteren Bereich der gesamten damaligen Lebenserfahrung und umfasste das gesamte Lebensgefühl, das allerdings einen Schwerpunkt in der sportlichen Artikulation fand. Das olympische Treiben und Schauspiel kann sich mit jedem Lebensverständnis und Lebensideal verbinden, weil es von sich aus mit keinem, weder explizit noch implizit, verbunden ist. Das Ethos der Olympischen Bewegung ist immer das Ethos der Gesamtkultur, der die Olympier verpflichtet sind. Schiffer