Bildungstheoretische Grundlagen der Sportpädagogik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Prohl, Robert
Erschienen in:Handbuch Sportpädagogik
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 35-46, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200306001569
Quelle:BISp

Abstract

Es gibt eine Reihe neuerer bildungstheoretischer Ansätze in der Sportpädagogik, die zeigen, dass die zu beobachtende Renaissance des Bildungsbegriff auf einen verstärkten Orientierungsbedarf der Sportdidaktik zurückgeht. Dabei steht die bildungstheoretische Kernfrage des Sinns und der Begründbarkeit erzieherischen Handelns im Mittelpunkt: Was ist im Sportunterricht wie zu vermitteln? Ausgehend von der historischen Entwicklung des Bildungsbegriffs sind die jüngeren Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Sportpädagogik zu betrachten: Nach einer längeren Phase der Ablehnung ist der Begriff der Bildung erst in den neunziger Jahren wieder als Leitkategorie sportpädagogischen Handelns und Denkens entdeckt worden, die nicht zuletzt mit einer verschärften Legitimationsnotwendigkeit des Sportunterrichts in Zusammenhang zu sehen ist. Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge ist es notwendig, die Merkmale der klassischen Bildungstheorie in der allgemeinen Pädagogik zurück zu verfolgen. Die klassischen auf Hegel, von Humboldt und Schleiermacher basierenden Bildungskonzepte bieten einen umfassenden Orientierungsrahmen für didaktische Strömungen und sind aufgrund ihrer Spannweite doch sehr wenig konkret fassbar. Die problemgeschichtliche Perspektive der Bildungstheorie ist im Kontext der Entwicklung der Leibesübungen zu rekonstruieren. Die Schwierigkeiten, denen sich die Theorie der Leibesübungen Ende der sechziger Jahre ausgesetzt sah, stehen nicht zuletzt mit der Vernachlässigung des Bildungsbegriffs in Zusammenhang. Mit einem relationalen Bildungskonzept der Sportpädagogik verbindet sich die Erwartung, dass "erziehender Sportunterricht" zu einem erfüllten, gelingenden Bewegungsleben auch außerhalb der Schule befähigen kann. SaSch