Leistung - Konkurrenz - Elite. Nationale Repraesentation durch Spitzensportler

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gebauer, Gunter
Redaktion:Anders, Georg; Hartmann, Wolfgang
Erschienen in:Eliten : Leistungsträger in Sport und Wirtschaft ; Dokumentation des Workshops vom 5. November 1997
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1998, 1998. S. 75-84, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3890013147
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199903308033
Quelle:BISp

Abstract

Die Grundfrage der von Verf. durchgefuehrten Untersuchung lautet: Wie ist der Spitzensport in Gesellschaft und Nation integriert, so dass er bestimmten Eigenschaften, die fuer beide charakteristisch sind, Sichtbarkeit verleiht? Dieses Problem wurde u.a. in einem deutsch-franzoesischen Vergleich untersucht. Das Ziel der Studie war es, mit Hilfe eines transkulturellen Vergleichs die kulturellen, sozialen und institutionellen Bedingungen aufzuzeigen, die bedeutende sportliche Erfolge ermoeglichen. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Sondierungen in zwei Richtungen vorgenommen: eine Analyse der Organisation des Sports in beiden Laendern, d.h. der Institutionen, des Status und der politischen Einschaetzung des Sports durch den Staat, der Modelle der Leistungssportfoerderung sowie der jeweiligen Stellung der sportlichen Eliten im sozialen Raum und eine empirische Untersuchung ueber die soziale Zugehoerigkeit und Ausbildung der Spitzensportler. Wesentliches Ergebnis der Studie ist, dass deutsche Spitzensportler fuer ihre Existenz selbstverantwortlich sorgen muessen. Dabei sind sie weitgehend auf sich alleine gestellt. Allerdings sind sie dem Staat auch keine Rechenschaft schuldig und haben diesem gegenueber keine besonderen Verpflichtungen zu erfuellen. Im Unterschied dazu besitzen Spitzensportler in Frankreich einen gesellschaftlichen Status, sind Inhaber eines definierten und zugeschriebenen quasi-juristischen Ausweises oder Titels, der gesellschaftliche Anerkennung sowie staatlich definierte Norm und Existenzgarantie umfasst. Die fuersorgliche Haltung des franzoesischen Staates gegenueber den Spitzensportlern verlangt deren Einordnung, wenn nicht Unterordnung. Waehrend die Mehrheit der franzoesischen Spitzensportler nach ihrer aktiven Karriere vom Sportsystem angebotene Positionen ergreifen, stimmen deutsche Spitzensportler die Anforderungen der Sport- und der Berufskarriere aufeinander ab, so dass sie schliesslich ihre Ambitionen in beiden Bereichen verfolgen. Im Unterschied zu den franzoesischen Spitzensportlern streben die deutschen Spitzensportler mit ihrem Berufsprojekt aus dem Kontext des Sports heraus. Schiffer