Pragmatisch und angepasst : der Wiener Sport-Club zwischen “Anschluss“ und Kriegsende

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Almási-Szabó, Michael
Erschienen in:Fußball unterm Hakenkreuz in der "Ostmark"
Veröffentlicht:Göttingen: Verl. Die Werkstatt (Verlag), 2014, S. 154-170, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201502001562
Quelle:BISp

Abstract

In der Zeitspanne zwischen Herbst 1911, dem Beginn des ersten Meisterschaftsbetriebs im österreichischen Fußball, und dem Anschluss des Landes 1938 an das Deutsche Reich, zählte der Wiener Sport-Club nicht wie Rapid, Austria und der SC Admira zu den ganz großen Wiener Fußballvereinen. Der Dornbacher Klub, der im 17. Wiener Bezirk Hernals beheimatet ist, hatte seine sportlichen Höhepunkte, als er 1921/22 die österreichische Meisterschaft und ein Jahr später den Cup-Sieg feiern konnte. Neben Rapid und Austria Wien kann der Wiener Sport-Club jedoch auf die Besonderheit verweisen, an allen Meisterschaften teilgenommen und seit Einführung des Wettbewerbs stets auch die Erstklassigkeit besessen zu haben. In den 1920er Jahren hatte der Wiener Sport-Club bereits den Ruf eines rein “arischen“ Vereins. Dies war dem Umstand geschuldet, dass er keine jüdischen Mitglieder aufnahm und damit antisemitischen Strömungen in einigen Kreisen der Gesellschaft Rechnung trug, jüdische Bürger vom Verein fernzuhalten. Bis heute konnte jedoch kein Beleg dafür gefunden werden, dass es explizit einen “Arierparagrafen“ in den Statuten des Wiener Sport-Clubs gegeben hat. Verf. geht auf den Sportbetrieb und das damit verbundene “Auf“ und “Ab“ des Vereins nach dem Anschluss 1938, auf das Vereinsleben während der Kriegsjahre sowie auf Spielerpersönlichkeiten und Funktionäre, von denen auch einige NSDAP-Mitglieder waren, ebenso ein wie auf die Zeit nach Kriegsende und auf die Phase des Neubeginns. Lemmer