Vereine als Katalysatoren sozialer und politischer Kompetenzen? Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Hansen, Stefan; Ritter, Saskia; Braun, Sebastian
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Fachbuch, Bericht, Studie
Dateiformat:pdf
Umfang:19 S.
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020101000181
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Auf die besondere Bedeutung eines vielfältigen Assoziationswesens für die Integration egalitärindividualistischer Gesellschaften hatte bereits Alexis de Tocqueville in seinem vor rund 150 Jahren verfassten Reisebericht über die Demokratie in Nordamerika hingewiesen. In seiner nach wir vor breit rezipierten Analyse beschrieb de Tocqueville die kleinräumigen Strukturen der lokalen Selbstverwaltung, die in Deutschland vor allem durch eine kaum überschaubare Vielfalt von Vereinen besiedelt werden, als „Schulen der Demokratie“ und somit als Basis für die Funktionstüchtigkeit eines demokratischen Gemeinwesens.
Die Debatte über die Bedeutung von Vereinen als wichtige Institutionen, um den langen Weg vom Individuum zur Gesellschaft zurückzulegen und somit den Übergang vom „Jedermann“ zum „Citoyen“ zu vollziehen, wurde seitdem immer wieder geführt. Ihre Schwerpunkte wurden in den letzten Jahren insbesondere in zwei eng miteinander verflochtenen Diskussionen gebündelt: der Diskussion über „Sozialkapital“ und jener über „Bürgerkompetenz“, die in einem ersten Schritt des Beitrags skizziert werden. Charakteristisch für diese beiden Diskussionen ist ein Defizit, das der gesamten bisherigen Debatte eigen ist: nämlich, dass die vielfältigen Vorstellungen vom Verein als „Katalysator“ sozialer wie auch politischer Dispositionen und Kompetenzen bestenfalls als Thesen mit Plausibilitätsanspruch gelten können.
Vor diesem Hintergrund werden in einem zweiten Schritt des Beitrags die Inhalte und Richtungen des postulierten Transfers von Dispositionen und Kompetenzen zwischen der Innenwelt des Vereins und der Außenwelt des sozialen Umfelds empirisch exploriert.