Körperfremdheit

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Bockrath, Franz
Veröffentlicht:Darmstadt
Urheber:Technische Universität Darmstadt / Institut für Sportwissenschaft
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Aufsatz
Dateiformat:pdf
Umfang:9 Seiten
Teil von:http://www.sportphilosophie.de
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020061100608
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In der über die Grenzen Deutschlands hinaus bedeutsam gewordenen ‘Dialektik der Aufklärung’ von Horkheimer und Adorno behaupten die Autoren: "Der Körper ist nicht wieder zurückzuverwandeln in den Leib. Er bleibt die Leiche, auch wenn er noch so sehr ertüchtigt wird." Im Sinne dieser
kategorischen Aussage ist also von einer einseitigen Aufhebung der - von Plessner noch als konkret vermittelt gefassten - Erfahrung des Leib-Seins und Körper-Habens auszugehen. Diese Diagnose über die Erniedrigung des Menschen zum bloßen corpus, das heißt zum unbeseelten Gegenstand, die zugleich die Kehrseite der Befreiung des europäischen Individuums bezeichnet, thematisiert den Körper ausdrücklich unter der Kategorie der Fremdheit bzw. der Entfremdung. Doch neben dieser notwendigen Kritik der Körperfremdheit, die gegen jede Romantisierung des Leibes von vornherein sich wendet, interessiert hier v.a. die Perspektive ihrer möglichen Weiterführung. Denn festzuhalten bleibt, dass die Strategien der körperlichen Disziplinierung etwa in der Pädagogik, der Medizin, der Ökonomie oder auch im Sport
gerade dort gescheitert sind, wo die Trennung von Körper und Seele am radikalsten vertreten wird.