Abstract des BISp

Am 19. Juli 2022 brachte die Marathonspezialistin Fabienne Königstein eine Tochter auf die Welt. Nahezu exakt neun Monate später steigerte sie ihre persönliche Bestleistung beim Hamburg Marathon um sieben Minuten auf 2:25:48 Stunden, unterbot die Olympianorm und lief auf Platz sechs der ewigen deutschen Bestenliste. Mit dieser Leistung warf sie die typischen Fragen zu einem hochsensiblen Thema auf, beispielsweise: Welche Risiken, aber auch Chancen, bietet die Rückkehr zur gewohnten sportlichen Aktivität? Sollte sich das Training nach einer Geburt ändern und, wenn ja, inwiefern? In diesem Beitrag wird ein beispielhafter Wiederaufbau der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer Geburt skizziert und es werden besonders wichtige leistungs- und vor allem gesundheitsbezogene Aspekte erläutert. Fabienne Königstein liefert dazu persönliche Einschätzungen und Erfahrungswerte. Das Fazit der Betrachtungen lautet: Sportliche Höchstleistungen sind auch nach Schwangerschaft und Geburt möglich. Athletinnen können nach wenigen Monaten wieder ihren Wettkampfsport aufnehmen. Gewisse Grundsätze sind jedoch zu beachten, um am Ende nicht die eigene Gesundheit und damit möglicherweise auch die sportlichen Ziele zu gefährden. Die funktionelle und strukturelle Rückbildung des Körpers, vor allem des Beckenbodens und der Bauchmuskeln, benötigt Zeit, die nicht verkürzt werden kann. Spitzenathletinnen, Amateursportlerinnen und freizeitlich aktive Frauen bewegen sich dabei auf ganz unterschiedlichen Leistungsniveaus, was bei der Trainingsplanung ebenso zu berücksichtigen ist wie mögliche medizinische Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt. Insbesondere sollte jedes Athletin-Trainer-(Sportmediziner)-Gespann akzeptieren, dass der weibliche Körper in dieser Phase den Takt und die Geschwindigkeit des Wiederaufbaus vorgibt und der Zeitplan dementsprechend angepasst werden muss. (Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen))