Sports drinks : can you have too much of a good thing?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Sportgetränke : kann man zu viel des Guten haben?
Autor:Godfrey, Richard
Erschienen in:Peak performance
Veröffentlicht:2006, 234, S. 8-11, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0962-0184
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202212008681
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Eine optimale Flüssigkeits- und Kohlenhydratzufuhr ist für die Maximierung der sportlichen Leistung entscheidend. Aber obwohl diese Strategie für den Wettkampf gut geeignet ist, ist es fraglich, ob die routinemäßige Verwendung von Kohlenhydrat-/Flüssigkeitsersatzgetränken während des Trainings den Prozess der Trainingsanpassung nicht eher behindert als fördert. So bestreitet der südafrikanische Sportwissenschaftler Tim Noakes z. B., dass eine hohe Flüssigkeitszufuhr notwendig ist, um einen Hitzschlag bei Sportlern zu verhindern, und bezeichnet dies als einen „grundlegenden Mythos“. In den meisten Situationen, in denen die Leistungsmaximierung das Ziel ist, wird die Einhaltung der normalen Richtlinien die Gefahr von Leistungseinbußen verringern. Bei extremer Hitze kann jedoch das Trinken von Sportgetränken ad libitum mittel- bis langfristig tatsächlich zu Problemen führen. Insbesondere die ausschließliche Zufuhr von Wasser kann Nachteile haben. So wurde im Zusammenhang mit Ultralangstreckenrennen von Hyponatriämie (übermäßige Verdünnung des Natriumgehalts im Blut, die tödlich sein kann) berichtet. Der übermäßige Konsum von Sportgetränken kann über einen erhöhten Blutzuckerspiegel die Sekretion des Wachstumshormons (hGH) hemmen. hGH fördert die Nutzung von Fett als Energiequelle und steigert die Protein-/Muskelsynthese. Wenn die gesteigerte hGH-Sekretion ein wesentlicher Bestandteil der maximalen Anpassung an das Training ist, führt die routinemäßige Einnahme von Sportgetränken möglicherweise nicht zu einer optimalen Anpassung. Neueren Forschungsergebnissen zufolge sollte die Kohlenhydratzufuhr periodisiert werden. So schaffen teilweise entleerte Kohlenhydratspeicher in den Muskeln ein Umfeld, in dem sich die Muskeln stärker an den Trainingsreiz anpassen. Dies steht im Gegensatz zu früheren Studien, in denen nachgewiesen wurde, dass ein Training mit teilweise entleerten Kohlenhydratspeichern in den Muskeln suboptimal ist und mit dem Risiko eines ungeklärten Unterleistungssyndroms („unexplained underperformance syndrome“ = UPS) verbunden ist. Obwohl es also durchaus Argumente für ein Training mit teilweise entleerten Muskelglykogenspeichern gibt, sollte wegen des UPS-Risikos ein solches Training nur mit großer Vorsicht durchgeführt werden. Fazit: Die gelegentliche Verwendung von Wasser, das nur Elektrolyte enthält, vor, während und nach den Trainingseinheiten kann einen Versuch wert sein, aber auch dies sollte vorerst nicht öfter als einmal pro Monat mit einer Intensität, die der Laktatschwelle entspricht oder höher ist. Sportler und Trainer können auch mit zweimal täglichem Training jeden zweiten Tag experimentieren, um die wachstumshormonvermittelte Anpassung zu verbessern. (Schiffer)