Reflektierte Praxis als hochschuldidaktisches Prinzip : zur Lehre mit digitalen Repräsentationen inklusiver Sport- und Bewegungspraxis

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Böhlke, Nicola; Muhsal, Fabian; Serwe-Pandrick, Esther
Erschienen in:Zeitschrift für Studium und Lehre in der Sportwissenschaft
Veröffentlicht:4 (2021), 3, S. 12-18, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:2625-5057
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202205003800
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Verknüpfung von Theorie und Praxis ist etablierter Gegenstand hochschuldidaktischer Professionalisierungsdiskurse innerhalb der Sportpädagogik. Ein prägnanter Bezugspunkt ist dabei die Relevanz biografischer Erfahrungen und Anknüpfungspunkte von Sportstudierenden (z.B. als Schüler*innen im Schulsport und Sportler*innen im Verein), die dem für die Professionalisierung als hochbedeutsam erachteten Perspektivwechsel entgegenstehen können. In diesem Kontext werden hochschuldidaktische Ansätze forschenden Lernens diskutiert, welche die theoriegeleitete Reflexionskompetenz zur zentralen Qualifikationsaufgabe der universitären Lehre erheben. Auf der anderen Seite wird die Forderung nach einer Stärkung des Praxisbezuges wiederholt und zunehmend als Qualitätsaspekt der Lehramtsausbildung hervorgehoben. Sportstudierende als „reflective practitioner“ (Schön, 1983) auszubilden stellt damit eine strukturelle und inhaltliche Aufgabe für die fachliche Hochschuldidaktik dar. Als besondere Herausforderung ist jüngst der pandemiebedingte Digitalisierungsschub zu betonen, mit dem eine Neudefinition des Theorie-Praxis-Verhältnisses sowie eine innovative Idee zur digitalen Zugriffsweise auf und Abbildung von Praxis erforderlich wird. Im Beitrag soll exemplarisch dazu die Konzeption eines Seminars zum Themenschwerpunkt „Diversität/Inklusion im Sport“ vorgestellt werden, das sowohl praxisbezogene Zugänge als auch reflexive Auseinandersetzungen mit inklusiven Bewegungspraktiken in den Mittelpunkt stellt. Hinsichtlich der Anforderung einer digitalen Durchführung des Seminars wurde dabei mit einem explizit weiten Verständnis von Praxis gearbeitet. So kamen körperliche Praktiken, soziale Handlungen und kulturelle Aufführungen inklusiver Sport- und Bewegungsformate zum Tragen, die in digitalen Repräsentationen reflexiv zugänglich und fachwissenschaftlich analysiert wurden – wie Videos inklusiven Sportunterrichts, Interaktionen in sozialen Netzwerken oder öffentliche Darstellungen von Inklusion (u.a. Bilder, Videoclips, Websites). Das Seminar integrierte Formen des selbstgesteuerten wie kollaborativen Lernens unter Nutzung von digitalen, teils selbst entwickelten Lern-/Lehrtools.