E-Sport als Herausforderung des Arbeitsrechts – eine Einführung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Türk, Alexander
Erschienen in:SpuRt : Zeitschrift für Sport und Recht
Veröffentlicht:27 (2020), 3, S. 119-122, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0945-3873
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202007005556
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Verf. stellt in seinem Beitrag die Zusammenhänge zwischen E-Sport und Arbeitsrecht heraus. Diese Sportart hat einen enormen Aufschwung erlebt, sowohl an den beteiligten Spielern, als auch bei den Zuschauern. Dieser Sport ist, wie mehrfach erwähnt, von der Sportorganisation national und international noch nicht anerkannt, gleichwohl müssen die Rechtsfragen geklärt werden. Die Organisation des Wettkampfes erfolgt von Clubs, welche sog. Clans als Mannschaften bilden. Die Spieler, sog. Gamer, schließen Verträge mit den Clubs, weshalb sich die Frage nach einem Arbeitsverhältnis stellt. Der Autor legt die gängigen Meinungen dar, nach denen das Computerspiel als Arbeit zu gelten hat, ähnlich den anderen Sportarten. Die Gamer befinden sich auch in persönlicher Abhängigkeit des Clubs, sodass sie als Arbeitnehmer zu gelten haben. Besondere Fragen stellen sich im Zusammenhang mit den minderjährigen Gamern, hier setzt sich der Autor mit den Bestimmungen des JArbSchG auseinander und klärt die Fragen einer Wochenendarbeit und Nachtarbeit, welche für Minderjährige ja verboten ist. Ausführlich setzt sich Verf. mit dem Arbeitnehmer-Datenschutz auseinander, nämlich der Frage der Einwilligung der Spieler als wichtigste Grundlage zur Verarbeitung von Arbeitnehmerdaten sowie der weiteren Frage einer Erforderlichkeit der Datenverarbeitung gem. § 26 Bundesdatenschutzgesetz. Schließlich ist bedeutsam die Dauer des Arbeitsverhältnisses zwischen Gamer und Club, insbesondere die Möglichkeiten einer Befristung nach § 14 Abs. 1 Nr. 4 Teilzeitbefristungsgesetz, welche zu bejahen ist. In Einzelfällen kann ein Arbeitsverhältnis durch außerordentliche Kündigung beendet werden, insbesondere dann, wenn vereinsinterne Verfehlungen vorkommen oder eventuelle Manipulationen. Festzuhalten ist, dass im E-Sport noch längst nicht alle rechtlichen Fragen, insbesondere auch im Arbeitsrecht, geklärt sind.