Abstract des Autors

Die Sportentwicklungsplanung (SEP) kann auf eine langjährige Entwicklungsgeschichte zurückblicken und im Gegensatz zu den Ursprüngen geht es heute nicht mehr nur um die Grundversorgung einer Kommune mit Sportanlagen. Vielmehr gehören inzwischen in einem erweiterten Ansatz auch die Sportangebots- und Sportorganisationsentwicklung zur SEP, sodass im Hinblick auf die ‚Infrastrukturen‘ jetzt praktisch „die gesamte Kommune als Sportraum gesehen“ wird. In der Konsequenz befindet sich die SEP auf der Suche nach einer dezidierten wissenschaftlichen Theorie ihres Gegenstandbereiches und stellt ihre bisherigen Konzepte/Verfahren und empirischen Methoden auf den Prüfstand. Im Folgenden werden für diese drei Bereiche die zentralen Herausforderungen beschrieben. Zunächst wird die junge Theorie der lokalen Bildungslandschaft auf die SEP bezogen (Kap. 2). Im weiteren Verlauf wird dafür plädiert, die bisherigen Konzepte bzw. Verfahren der SEP um sozialraumorientierte Verfahren zu ergänzen (Kap. 3). Danach werden die bisherigen quantitativen Methoden der SEP kritisch betrachtet und daraus als dritte Herausforderung eine Ergänzung um qualitative Untersuchungsmethoden mit dem Konzept der sozialräumlichen Aneignung abgeleitet (Kap. 4). Die Gemeinsamkeit dieser Entwicklungspotentiale ist ein raum- und aneignungstheoretischer Blickwinkel, an hand dessen die Subjektperspektive und damit die Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer stärker in den Vordergrund gerückt werden können. Abschließend werden die Herausforderungen an eine zukünftige SEP zusammengefasst (Kap. 5). (geändert)