Schädel-Hirn-Verletzungen im deutschen Spitzensport : Präsentation der Expertise

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Reinsberger, Claus; Stengel, Dirk
Veröffentlicht:Bonn: 2016, 199 S., Lit.
Herausgeber:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201610007079
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Leichte sportassoziierte Schädel-Hirn-Verletzungen (“Concussions”) sind international, insbesondere in den anglo-amerikanischen Regionen, in den letzten zwei Dekaden zunehmend in den Fokus von Wissenschaft, Medizin und Medien gerückt. Kernelemente der Auseinandersetzung mit dem Thema sind Epidemiologie, Diagnostik inkl. Definition und Klassifizierung, Concussion-Management, Prävention, evidenzbasierte Guidelines und die Folgen von rezidivierenden Concussions. Zahlreiche Schlüsselfragen der klinischen und Grundlagenforschung zu Concussions sind zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht oder nicht suffizient beantwortet. Der Status quo zum Themenkomplex im deutschen Spitzensport ist nicht bekannt und scheint heterogen. Die vorliegende Expertise führt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Literatur in Form einer bewertenden Literatursynthese und Übersicht über den derzeit praktizierten Umgang mit Concussions in den deutschen Spitzensportverbänden zusammen, die über einen Onlinesurvey und Experteninterviews mit der Expertengruppe „Verbandsärzte der deutschen Spitzensportverbände“ erfasst wurden. Als Ergebnis können relevante, zukunftsweisende Forschungsfragen ebenso, wie dringende Handlungsnotwendigkeiten dargestellt werden, die im Sinne von Gesundheit und Sicherheit der deutschen Spitzensportathletinnen und -athleten künftig Beachtung finden sollten. Dazu gehören die Implementierung einer landesweiten Plattform zur Dokumentation akuter Vorfälle und Verläufe von Concussions im Spitzensport, die Verbesserung einer sensiblen und sensitiven Diagnostik, flächendeckender Akut- und Verlaufsversorgung, die Prävention von Concussion in den verschiedenen Sportarten und nicht zuletzt Maßnahmen zur Steigerung von Wissen, Aufmerksamkeit und Sensibilität sowie Kompetenz im Umgang mit Concussion für alle am Spitzensport Beteiligten.

Abstract des Autors

Sports associated mild traumatic brain injuries, specifically concussions, have gained an increasing amount of interest not only because of media coverage, but also due to rapidly growing research. So far, no systematic information is available about the situation, knowledge and medical practice of concussion care in German top level athletes. This report sought to fill this gap by providing an in depth literature review and analysis, as well as a description of the standard of care in the elite level olympic sports federations of the German Olympic Sports Confederation (‘Deutscher Olympischer Sportbund’, DOSB). For this reason, an online survey and interviews were conducted among the physicians of the DOSB sports federations with special emphasis on sports with high risk and incidences of concussions. Based on the results, future research directions and fields of action have been identified.
These include, but are not limited to,
›› establishing a nationwide database to analyze acute and chronic courses of concussion
›› inducing more awareness of the disease along with its diagnosis
›› improving the medical care of athletes suffering from concussion, management and prevention
›› producing a valid classification with special emphasis on sports
›› developing a (set of) objective biomarkers to guide diagnosis and return-to-play
›› analyzing effects of concussion (acute and chronic) accounting for different kinds of sports.