Einleitung

Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, den erarbeiteten Forschungsstand der beiden ersten Deutschen Kinder- und Jugendsportberichte fortzuschreiben und vor dem Hintergrund der Forschungsaktivitäten des letzten Jahrzehnts zu aktualisieren. Zentrale Bezugspunkte bilden dabei die Beiträge von Brettschneider (2003), Gerlach und Brettschneider (2008) sowie Schmidt (2008), welche eine Reihe von Desideraten im Forschungsstand identifizierten. Auf Basis des aktuellen Forschungsstands wird dazu Stellung bezogen, ob diese Lücken geschlossen werden konnten. Dieser Beitrag weist jedoch in zwei Punkten einen etwas anderen Charakter auf als die beiden Expertisen für die vorherigen Deutschen Kinder- und Jugendsportberichte: Die zentrale Frage des Beitrags ist, welchen empirisch nachweisbaren Nutzen eine Sportteilnahme im Kindes- und Jugendalter für Heranwachsende hat. Mit dem Begriff Nutzen wird das Spektrum der Zielvariablen im Vergleich zu den o.g. Beiträgen erweitert. Es werden nicht nur Persönlichkeitsmerkmale (wie z.B. Selbstkonzeptaspekte) thematisiert, sondern weitere gesundheitliche Aspekte von Heranwachsenden sowie deren Verhalten in den jeweiligen sportlichen Settings mit einbezogen. Hierbei werden nicht nur die Chancen der Sportteilnahme aufgezeigt, sondern es müssen auch die damit verbundenen Grenzen transparent gemacht werden. Darüber hinaus werden unter Berücksichtigung des sozialen Kontexts des Sports auch die Effekte rekonstruiert, wann und unter welchen Umständen Heranwachsende von ihrem Engagement im Sport profitieren. (geändert)