XVergleich verschiedener Ergometrieprotokolle hinsichtlich ihrer erreichbaren maximalen Sauerstoffaufnahme

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schönfelder, Martin; Stöcker, Fabian; Margue, Frederic; Oberhoffer, Renate
Erschienen in:28. Internationales Triathlon-Symposium Niedernberg 2013
Veröffentlicht:Hamburg: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2014, S. 113-129, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Internationales Triathlon-Symposium
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201502001643
Quelle:BISp

Abstract

Aktuell wird in Frage gestellt, dass eine Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) ein Belastungsprotokoll erfordert, das innerhalb von 8-12 min zur Ausbelastung führt. Um valide VO2max- und Steady-State-Werte im submaximalen Bereich zu erhalten, könnte ein kombiniertes Protokoll aus stufen- und rampenförmiger Belastung Maximal- und Submaximaltests vereinen. Zudem könnte der kurzzeitige anaerobe Critical Power Test (CPT) vergleichbare VO2max-Werte liefern. Um die VO2max (männlich, n = 19, 31,3 +/- 8,4 Jahre, 77,1 +/- 8,9 kg, 180,4 +/- 4,6 cm) zu vergleichen, wurden auf einem Fahrradergometer ein kombiniertes Protokoll (KOM, 50/30/3), ein klassisches Rampenprotokoll (RAM, 30 W/min) und ein isokinetischer CPT (ISO, 3 min 80 W; 75 sec all out bei 110 U/min) durchgeführt. Bei KOM wurde die Belastung stufenförmig bis RER = 1,0 erhöht und direkt wie bei RAM (30 W/min) fortgeführt. Die ermittelten absoluten V02max-Werte zwischen RAM (3,97 +/- 0,41 I/min) und KOM (3,91 +/- 0,42 l/min) unterschieden sich nicht signifikant (p = 0.731). Hingegen zeigte der ISO (3,37 +/- 0,571/min) durchschnittlich 14-15 Prozent geringere niedrigere Werte (RAM p < 0,001; KOM P < 0,001). Die relativen VO2max-Werte spiegelten annähernd gleiche Verhältnisse wieder. Bestätigt wurden die Ergebnisse durch eine hohe positive Korrelation zwischen RAM und KOM (r = 0,838, P < 0,001) und mittlere Korrelationen bei KOM vs. ISO (0,48; P = 0,068) bzw. RAM vs. ISO (r = 0,591; P = 0,02). Die Belastungszeiten waren bei KOM (1403,9 +/- 198,5 sec) signifikant höher (p< 0.001) als bei RAM (641,7 +/- 60,7 sec), während die Belastungsintensität bei KOM am Testende signifikant niedriger war (KOM: 398,9 +/- 34,4 W, RAM: 413,7 +/- 30,2 W, P = 0.009). Der Vergleich der Plateauleistung in den letzten 30 bzw. 10 sec des ISO (235,4 +/- 38,7 W/224,9 +/- 42,1 W) zeigte weder einen signifikanten Unterschied zur anaeroben ventilatorischen Schwelle im RAM (203,4 +/- 49,8 W) noch zur individuellen anaeroben Laktatschwelle nach dem Freien-Freiburger-Modell im KOM (224,3 +/- 42,8 W). Es ist aber anzumerken, dass die Plateauleistungen ca. 10-15 Prozent über der ventilatorischen Schwelle zu liegen kamen. Zusammenfassend ist anzunehmen, dass man durch KOM ebenfalls eine kardiopulmonale Ausbelastung hervorrufen kann, unter der Bedingung, dass ein Großteil der Belastung im submaximalen Bereich liegt und die Ausbelastung durch eine rampenförmige Belastungssteuerung erreicht wird. Gleichwohl sich der ISO für Längsschnittuntersuchungen eignet, reicht dieser nicht aus, um valide VO2max-Werte zu liefern, da sowohl absolute als auch relative VO2max deutlich unterhalb von KOM und RAM liegen. Dennoch ist für eine Trainingssteuerung anzumerken, dass sich die Plateauleistungen im ISO nicht signifikant von ventilatorischen noch von Laktatschwellen unterscheiden. Es ist aber zu bedenken, dass man die individuelle Schwelle möglicherweise überschätzt. Zusammenfassung