Deutsche Turner in der Revolution von 1848/49

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krüger, Michael Fritz
Erschienen in:200 Jahre Turnbewegung : 200 Jahre soziale Verantwortung ; [Beiträge zur Entwicklung des Turnens in Deutschland]
Veröffentlicht:Frankfurt a.M.: Frehner Consulting GmbH Deutschland (Verlag), 2011, S. 88-93, Lit.
Herausgeber:Deutscher Turner-Bund
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201409009067
Quelle:BISp

Abstract

Verf. umreißt die Rolle deutscher Turner während der Revolution von 1848/49 bis in die Mitte des 19 Jh. Entsprechend wird auf die Rolle der Turnvereine als Ort der Stärkung des demokratischen Gedankens sowie deren Einfluss auf Denken und Freizeitgestaltung der Turner während des Vormärz und in der Revolution von 1848 dargelegt. Der später Erste Vorsitzende der deutschen Turnerschaft Theodor Georgii hielt in Reutlingen eine inspirierende Rede über die Idee des Turnens, die Wichtigkeit des pädagogischen Einflusses auf die Turnerschaft wie auch den politisch demokratischen Gedanken der Vaterlandstreue. Verf. hält fest, dass im August 1846 das Turnfest in Heilbronn stattfand, es sei die größte und somit auch die überregional bedeutsamste Großveranstaltung gewesen. Die Turner sahen sich nunmehr selbst als treibende Kraft für die Gesellschaft und hatten über die Bildung von Körper und Geist hinaus Engagement im Bereich der freiwilligen Bürgerwehr. Im Rahmen der Revolution ergab sich eine Spaltung der Turnbewegung. Verf. stellt heraus, dass sich zum Einen die vorwiegend badischen, radikalen „Struveturner“, die auch starke Gewalt ausübten, formierten und zum Anderen die gemäßigten Turner aus Schwaben formierten. Nach Beendigung des Konfliktes sind die gewalttätigen Badener Turnvereine verboten worden, denn die Haltung, das Turnvereine keine „Republikanischen Clubs” sein dürfen, hatte sich verbreitet. Das Turnen und der Sport veränderten sich nach der Revolution vorerst zu einer weitgehend unpolitischen Bürgerbewegung. Verf. skizziert die aufsteigenden nationalistisch kaisertreuen Gedanken gegen die frühere freie und demokratische Einstellung in der Turnerschaft bis hin zu einem Rechtsruck der deutschen Turnbewegung. Weitz