Abstract

Topathleten verbringen in den Wintermonaten häufig gleich mehrere Wochen in Trainingslagern. Bestes Beispiel ist der deutsche Kurzsprintkader der Männer, der seit einiger Zeit sogenannte Trainingslagerketten im Dezember, Januar und April durchführt. Verf. erläutert die Vorteile dieser Maßnahmen und gibt mit der Beschreibung der Ziele sowie der Organisation des Trainings einen kleinen Einblick in die Praxis. Er gelangt zu folgendem Fazit: Auch wenn bisher die direkten Erfolge bei internationalen Meisterschaften noch ausblieben, befindet sich der männliche Sprintkader auf einem guten Weg. Dies zeigen auch die Leistungen der besten deutschen Sprinter. So entwickelte sich z. B. der 3er-Schnitt von 10,22 Sekunden im Jahr 2010, über 10,22 und 10,16 Sekunden 2011 und 2012 auf einen Schnitt von 10,12 Sekunden im letzten Jahr. Auch der Durchschnitt der besten zehn Athleten verbesserte sich von 10,30 (2010) auf 10,25 Sekunden (2013). Die Ausweitung der Trainingslager auf mehrere Maßnahmen im Sinne einer Kette hat einen großen Anteil an der positiven Entwicklung. Durch das Training unter günstigen klimatischen Voraussetzungen konnte (im Zusammenwirken mit verbessertem Gesundheitsmanagement) die Verletzungsanfälligkeit reduziert und gleichzeitig die Trainingsintensität erhöht werden. Zudem führten die direkten Vergleiche der Athleten während der gemeinsamen Trainingseinheiten zu einer insgesamt höheren Trainingsqualität. Zwar musste hier zunächst auch die Bereitschaft der Athleten für ein solches Training wachsen, das Beispiel der Amerikaner zeigte aber die Möglichkeiten, die sich auf diese Weise eröffnen. Entsprechend ist es das Ziel des Sprintkaders die Bedingungen in den Trainingslagern in Zukunft noch besser auszuschöpfen, indem der Austausch mit anderen Trainingsgruppen weiter gefördert wird und gemeinsame Trainingseinheiten auch mit Athleten anderer Nationen stattfinden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)