Geselligkeit im Kaiserreich und in der Weimarer Republik : das Beispiel des Sports
Autor: | Eisenberg, Christiane |
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Erschienen in: | Bürgertum und Bürgerlichkeit zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus |
Veröffentlicht: | Mainz: von Zabern (Verlag), 2009, S. 95-106, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201403001750 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und im Übergang zum 20. Jahrhundert vollzog sich eine schrittweise Auflösung des bis daher abgeschotteten ständischen Gesellschaftssystems in Deutschland: im Zuge der Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft wurden nach der Revolution 1848/49 und im Zuge der Preußischen Reformen zahlreiche Privilegien des Adels abgeschafft. Angehörige der neuen Mittelschicht, zu denen vor allem Menschen gehörten, die kaufmännische Tätigkeiten ausfüllten, wurden jedoch im Zuge des gesellschaftlichen Umbruchs mit einem “verbreiteten Gefühl der Statusunsicherheit“ konfrontiert. Während das neue Bürgertum auf der Suche nach einer “ihnen gemäßen neuen Geselligkeit“ waren, wurden viele Umgangsformen und Geselligkeitsmuster des Adels im Kaiserreich weiterhin gelebt. Verf. zeigt, dass der aus England importierte moderne Sport dazu führte, dass eine neue “Sportgeselligkeit“ im Kaiserreich aufkeimte, die es erlaubte, Menschen aus den verschiedenen Gesellschaftsschichten zusammenzubringen. Das Sportleben und die dabei entstandenen Partnerschaften jener Zeit waren vielfach auch von kommerziellen Interessen geprägt. Die spezifischen Rahmenbedingungen der Weimarer Republik führten jedoch zum abrupten Ende einer vormals blühenden Sportgeselligkeit. Lemmer