Die Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Wedemeyer-Kolwe, Bernd
Erschienen in:Streifzug durch die Sportgeschichte : Festschrift zur Verabschiedung von Prof. Dr. Harald Braun
Veröffentlicht:Bremen: 2004, S. 199-221, Lit.
Herausgeber:Verein für Hochschulsport
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200602000162
Quelle:BISp

Abstract

In der Zeitspanne zwischen dem späten Kaiserreich und der Weimarer Republik (1900-1933) erlebte der Sport und das Turnen einen enormen Aufschwung. Vor dem 1. Weltkrieg zählte die Turnbewegung 11.000 Vereine mit mehr als eine Million weiblicher und männlicher Mitglieder, der im Verein organisierte Sport umfasste etwa 500.000 Mitglieder. In der Weimarer Republik waren in den verschiedenen Turn- und Sportvereinen insgesamt 5 Millionen Menschen organisiert. Verf. zeigt, dass es parallel zu diesen traditionellen Strömungen auch eine Körperkulturbewegung gab, der man bis heute in der Sportgeschichtsschreibung nur wenig Beachtung schenkte. Da Körperbilder und Körperpraktiken in der nicht vereinsgebundenen Form durchaus eine bestimmte gesellschaftliche Bedeutung hatte, kann diese Strömung als eine Art Vorläufer der heutigen Fitnessbewegung angesehen werden. Auch wenn die Körperkultur im weitesten Sinne zum Bereich der Leibesübungen zählte, wurde sie doch als eigenständige, oft auch als merkwürdige Bewegung angesehen, die sich in ihren Inhalten und Ausdrucksformen deutlich von der Turn- und Sportszene abgrenzte. Vor diesem Hintergrund geht Verf. folgenden Fragestellungen nach: 1. Was genau war die Körperkultur und wie ist ihre Stellung zwischen „Lebensübung“ und „Lebensstil“ einzuordnen? 2. „Was gehörte dazu und was nicht?“ 3. Inwieweit war sie organisiert und wenn wie? 3. „Welche Körperpraktiken hat sie favorisiert und können diese als Leibesübung bezeichnet werden?“ 4. „Welche Körperbilder entwickelte die Bewegung und welchen Einfluss hatte sie insgesamt auf Sport und Gesellschaft?“ Lemmer