Die Olympischen Spiele 1912 in Stockholm : ein Blick von innen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Molzberger, Ansgar
Erschienen in:DAGS-Magazin : Mitteilungsblatt der Deutschen Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen
Veröffentlicht:2012, S. 85-97, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1613-5121
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201309006394
Quelle:BISp

Abstract

Die Olympischen Spiele von Stockholm 1912 waren auf den ersten Blick eine mustergültige Veranstaltung, weil nicht nur die Organisation und Gestaltung der Wettkampfstätten als perfekt angesehen wurden, sondern weil die Schweden damit der Olympischen Bewegung noch vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs zu internationaler Anerkennung verhalfen. Im Unterschied zu den Olympischen Spielen von 1900, 1904 und 1908 wurde das Sportfest erstmals eigenständig ohne die traditionelle Angliederung der (Welt-)Ausstellungen durchgeführt. Darüber hinaus gab es bezogen auf die einzelnen Disziplinen einige Neuerungen, wie z. B. die Olympischen Kunstwettbewerbe, die Reitwettbewerbe sowie den Modernen Fünfkampf und den leichtathletischen Zehnkampf. Für die weitern Olympischen Spiele sollten diese zum festen Bestandteil werden. Ferner waren in Stockholm erstmalig Sportler aus allen fünf Kontinenten der Welt am Start, dem weiblichen Geschlecht wurde zum ersten Mal die Teilnahme an den Schwimmwettbewerben und am Wasserspringen gestattet. Verf. macht allerdings bei einem genaueren Blick hinter die Kulissen der Spiele von Stockholm deutlich, dass nicht alles so perfekt war, wie es nach außen hin schien. Im Rückblick konnten organisatorische Mängel bei der Planung und Durchführung der einzelnen Wettkampfdisziplinen nachgewiesen werden. Auch ein einheitliches Regelwerk für den internationalen Sport war zu diesem Zeitpunkt nur in Ansätzen vorhanden. Das schwedische Organisationskomitee musste sich außerdem den Vorwurf gefallen lassen, die Spiele für den patriotischen Eigennutz missbraucht zu haben. Dies löste, wie Verf. aufzeigt, sportdiplomatische Krisen und Streitigkeiten mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aus. Lemmer