Und sie bewegen sich doch!

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kleine, Wilhelm; Podlich, Carola
Erschienen in:Qualitative Ansätze und Biographieforschung in der Bewegungs- und Sportpädagogik
Veröffentlicht:Butzbach-Griedel: Afra-Verl. (Verlag), 2003, S. 129-141, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201308005746
Quelle:BISp

Abstract

Das Bewegungsverhalten von Kindern ist zu einem strittigen Verhandlungsobjekt geworden. Eine erkennbare Position ist durch die Auffassung gekennzeichnet, Bewegung von Kindern werde dem Ökonomismus unserer Gesellschaft geopfert, sei zum Streichobjekt einer dominanten Erwachsenengesellschaft degradiert und tendiere "gegen Null". Ein Urteil, das auf einer überzeugenden Argumentationsbasis gründet: Die Ignoranz Erwachsener gegenüber den Interessen und Bedürfnissen von Kindern ist erheblich und hat eine lange Tradition. Die Gegenposition kann auf deutlich weniger Tradition verweisen. Sie lautet: Kinderfreizeit ist nach wie vor Bewegungsfreizeit; Sport und Bewegung präsentieren sich als "der Renner" unter den Alltagstätigkeiten von Kindern. Auch dieses Urteil hat eine beachtenswerte Argumentationsbasis: empirisches Datenmaterial aus Fragebogen- und Zeitbudgetstudien mit zunehmender Prägnanz. Es zeichnet sich Widerspruch und Gegensatz ab. Fragen bleiben unbeantwortet, vor allem die nach dem tatsächlichen Bewegungspotenzial heutiger Kinder. Nachfolgend soll die Defizit- wie eine Normalitätsthese skizziert werden, um eine Bewertungsbasis für den gegenwärtigen widersprüchlichen Kenntnisstand zu erhalten. Grundlage soll empirisches Datenmaterial sein, das in Zusammenarbeit mit Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren über Tagesprotokolle gewonnen wurde. Umfangreiche quantitative Daten von 1123 Kindertagen konnten auf diese Weise erhoben werden. Ein kleiner Ausschnitt daraus bildet die Grundlage dieses Beitrags. Nachfolgend wird anhand einer personenbezogenen Clusteranalyse eine Unterteilung der Kinderstichprobe in drei bewegungsthematische Cluster vorgenommen, die sich aus den Zuordnungen der verschiedenen Bewegungssituationen ergeben und deutliche Gewichtungsunterschiede aufzeigen. Aus dem Text (geändert)