Fußball als Allegorie der (Post-)Moderne : zwischen Krise der Kommerzialisierung und Utopie des Spiels

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Autor:Hofmann, Michael
Erschienen in:Sport, Spiel und Leidenschaft : afrikanische und deutsche Perspektiven
Veröffentlicht:Paderborn: Fink (Verlag), 2012, S. 39-51, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201303002315
Quelle:BISp

Abstract

Verf. weist darauf hin, dass das populäre Spiel nicht erst seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ein intensiv untersuchter Gegenstand kulturwissenschaftlicher Forschung ist. Während eine ideologiekritisch inspirierte Linke in den Blütezeiten der 68er Bewegung den Fußball eher kritisch als ‚Opium des Volkes’ oder, schlimmer noch, als Instrument einer Gewöhnung der Körper an die kapitalistische Ausbeutung denunzierte, beschäftigt sich die aktuelle Forschung durchaus kritisch, aber gleichwohl sympathisierend mit den verschiedenen Facetten eines Spiels, dessen gesellschaftliche Bedeutung, wie Verf. meint, wohl kaum überschätzt werden könne. Interessant findet er dabei besonders die Tatsache, dass in den letzten Jahren das Verhältnis der Intellektuellen zum Fußball von einer überraschenden Aufgeschlossenheit geprägt ist; an die Stelle einer gesellschaftskritischen Distanz in der Tradition der Kritischen Theorie sei eine sympathisierende Begleitung getreten; die im Fußball im positiven wie im negativen Sinne ein Realitätsmodell sehe, das bei einer Bewältigung postmoderner Erfahrungen eine positive Rolle spielen könne. Verf. legt deshalb in seinem Beitrag kulturwissenschaftliche Reflexionen zum Thema ‚Fußball' dar, die, von Überlegungen Klaus Theweleits ausgehend, grundlegende Bestimmungen zum Fußball anhand literarischer Texte von F. C. Delius und Nick Hornby erarbeiten und schließlich, nach einem Blick auf interkulturelle und postkoloniale Perspektiven, das Phänomen Fußball im Rückgriff auf prominente Kulturtheorien der deutschen Tradition interpretieren.
Aus der Einleitung des Sammelbandes