Abstract

An den Eliteschulen Sports in Deutschland soll den schulpflichtigen Leistungs- und Spitzensportlern neben ihrem Trainings- und Wettkampfalltag zugleich genügend Zeit zu einer umfassenden Schulbildung eingeräumt werden. Das duale Förderungssystem impliziert dabei auch den Ansatz einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung als notwendige Leistungsvoraussetzung für eine möglicherweise bevorstehende spitzensportliche Karriere. Verf. macht deutlich, dass an den Eliteschulen des Sports dazu spezifische Lehrpläne notwendig sind. Diese sollten nicht nur einseitig den Leistungssport unterstützen, sondern auf der Grundlage eines gymnasialen Bildungs- und Erziehungsanspruchs auch die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Athleten fördern helfen. Die inhaltliche Ausgestaltung dieser spezifischen Lehrpläne sollte sich demnach explizit gegen eine “Verengung des Schulprofils“ richten, die auf eine reine “medaillienorientierte Förderinstitution“ reduziert ist. Ausgehend von diesen Überlegungen diskutiert Verf. dabei folgende zwei Fragen: 1. “Sollten die Ziele der Schule im Sinne des Leistungssports spezifiziert (möglicherweise gar instrumentalisiert) werden?“ 2. “Oder lassen sich die Ziele des Leistungssports im Sinne der Schule und ihres verfassungsrechtlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags spezifizieren?“ Lemmer