Abstract

Das seit den 1990er Jahren institutionell in Deutschland verankerte Lehr- und Forschungsgebiet der gesunden Lebensstilführung hatte mit Carl Friedrich Koch bereits Mitte des 19. Jahrhunderts einen heute nahezu unbekannten Vordenker. Verf. gibt zunächst einen Einblick in den familiären Hintergrund des Magdeburger Arztes, für dessen Entwicklung die Ausbildung zu einem Philanthropen von großer Bedeutung ist, da hier auch großer Wert auf Leibesübungen gelegt wurde. Im Zentrum dieses Artikels steht die Analyse und Rezeption des Werkes „Die Gymnastik aus dem Gesichtspunkte der Diätetik und Psychologie“, die Koch 1830 publizierte. Dabei konzentriert sich Verf. auf die drei Hauptabschnitte, die sich einerseits in einem theoretischen Teil den präventiven, rehabilitativen und psychosozialen Wirkungen der Gymnastik widmen sowie seine praktischen Erfahrungen in der gymnastischen Anstalt zu Magdeburg wiedergeben. Abschließend gibt. Verf. einen Überblick über die Rezeptionsgeschichte Kochs und diskutiert seine Ansätze aus Sicht der gegenwärtigen Bemühungen, einen gesunden Lebensstil zu fördern. Streppelhoff