Abstract

Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich waren in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg extrem angespannt. Sportliche Wett-kämpfe zwischen den beiden Ländern waren verboten und Deutschland im Allgemeinen vom Großteil der internationalen Meisterschaften ausgeschlossen. Doch das Fehlen öffentlicher Beziehungen blendete eine gegenteilige Wirk-lichkeit aus, die vor allem durch Quellen in Archiven und in der allgemeinen Presse aufgedeckt wurde. Auf der einen Seite wurden zwischen 1919 und 1924 einige sportliche Wettkämpfe zwischen deutschen und französischen Sportlern ausgetragen. Auf der anderen Seite standen die Sportverbände, sowohl auf französischer als auch auf internationaler Ebene, der Idee, Deutschland wieder in die internationale Sportgemeinschaft zu integrieren, weniger feindselig ge-genüber als die politischen Instanzen. Schließlich zeigt das Beispiel der Olym-pischen Spiele von 1924, dass der Ausschluss Deutschlands vielfältige Reaktionen der deutschen Presse nach sich zog, die beabsichtigte, die Bedeutung der Pariser Spiele herabzusetzen und die Öffentlichkeit auf die der Rückkehr Deutschlands in den internationalen Sport vorzubereiten. Verf.-Referat