Training – Was ist das?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schrader, Annelie
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:23 (2012), 9/10, S. 54-55
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201210006470
Quelle:BISp

Abstract

Der Begriff „Training“ beschreibt im Allgemeinen einen Übungsprozess, mit dem ein mehr oder weniger ausgeprägtes Maß an Leistungsverbesserung in einem bestimmten Zielbereich angestrebt wird. Nach Matwejew (1972) ist unter „sportlichem Training“ „die physische, technisch-taktische, intellektuelle, psychische und moralische Vorbereitung mit Hilfe von Körperübungen" zu verstehen. Schnabel, Harre und Borde (1997) definieren „sportliches Training“ als „das planmäßig und zielorientierte Einwirken auf die sportliche Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft durch eine regelmäßige Trainingstätigkeit des Athleten mit dem Ziel, die individuelle Leistungsfähigkeit zu stabilisieren bzw. zu steigern“. Aus biologischer oder leistungsphysiologischer Sicht ist das sportliche Training ein Prozess ständiger Anpassungen. Das heißt, der Körper wird durch Trainingsreize aus seinem natürlichen Gleichgewicht (Homöostase) gebracht und das Leistungsvermögen sinkt vorübergehend. Um den Zustand der Homöostase wieder herzustellen, reagiert der Organismus mit Anpassungserscheinungen in den zuvor beanspruchten Systemen. Mit diesen Adaptationsvorgängen passt er sich der Belastung an und ist danach in der Lage, höhere Trainingsreize zu verkraften. Bei der Verbesserung der Leistungsfähigkeit spielen spezifische und unspezifische Anpassungserscheinungen eine Rolle. Spezifische Adaptationsvorgänge sind Anpassungen im direkt angesprochenen Bereich (z. B. Krafttraining für die Waden führt zu einer Hypertrophie der Wadenmuskulatur). Unpezifische Anpassungen hingegen sind Erscheinungen, die mit dem spezifischen Reiz unmittelbar nichts zu tun haben. So führt ein Sprungtraining nicht nur zu Veränderungen im neuromuskulären System, sondern auch zu Veränderungen des Bewegungsapparats (z. B. Festigkeit der Knochen und Verdickung der Sehnen und Bänder). Spezifische Reize führen zu spezifischen Anpassungsreaktionen im Organismus. Ein allgemeines Training bildet unabhängig von der Sportart immer die Grundlage für das Sportart- oder disziplinspezifische Training. Dies betrifft sowohl die koordinativ-technischen (grundlegende technische Fertigkeiten und koordinative Fähigkeiten) als auch die physiologisch-konstitutionellen Aspekte (passiver und aktiver Bewegungsapparat und konditionelle Grundlagen). Eine Orientierung an der Sportart oder Disziplin ist im Rahmen des Athletiktrainings mit zunehmendem Trainingsalter erwünscht. Inhalte des allgemein-athletischen Trainings für das leichtathletische Aufbautraining sind: 1. Reaktions- und Schnelligkeitsübungen, 2. Zirkeltraining, 3. Medizinballwürfe, 4. Kraftgymnastik, Turnen, 5. Stabilisierungstraining, Funktionsgymnastik, 6. Kleine und große Spiele, 7. andere unspezifische Sportarten und Disziplinen, 8. allgemeines Krafttraining an Maschinen und mit Geräten, 9. allgemeine Ausdauer durch verschiedene Sportarten. Die allgemein-athletische Ausbildung zählt im Nachwuchstraining zu den Hauptaufgaben des Trainingsprozesses, im Leistungstraining wird sie im Rahmen des systematischen Leistungsaufbaus hauptsächlich in den Vorbereitungsphasen durchgeführt, sollte jedoch auch während der Wettkampfphasen nicht gänzlich vernachlässigt werden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)