Trainingserfassung und Verletzungsanamnese von Hochleistungssportlern mit einer Behinderung in der Vorbereitungsphase auf die Sommer-Paralympics 2004 unter Berücksichtigung der Behinderungsart

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Mennen, Jan
Veröffentlicht:Freiburg i. Br.: Universität Freiburg (Verlag), 2008, 110 Bl. (auf 2 Mikrofiches), Lit.
Hochschulschriftenvermerk:Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2009
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201204002494
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In den letzten Jahren hat im Behindertenleistungssport eine umfangreiche Leistungsentwicklung stattgefunden. Ziel dieser Untersuchung war es, die Leistungssportler mit einer Behinderung im Rahmen ihrer einjährigen Vorbereitungsphase auf die Sommer-Paralympics 2004 auf ihre Verletzungen unter Berücksichtigung ihrer Behinderung mittels eines umfangreichen Fragebogens zu untersuchen und zu bewerten. In Anhängigkeit von der Art der Behinderung traten bei den sehbehinderten Sportlern die häufigsten Verletzungen auf. Eine signifikante Häufung bestimmter von Verletzungsbetroffener Regionen – in Abhängigkeit zur Behinderung – wurde nicht erkannt, jedoch konnten behinderungsspezifische Verletzungsmuster festgestellt werden. Sehbehinderte verletzten sich oft an den unteren Extremitäten. Amputierte Athleten verletzten sich ebenfalls gehäuft an den unteren Extremitäten. Eine Ursache der Häufung dieser Verletzung könnte bei beinamputierten Sportlern von einer Überbelastung des Prothesenbeins oder einer Fehlbelastung des gesunden Beines herrühren. Querschnittsgelähmte Sportler lokalisierten ihre Verletzungen am häufigsten an den Gelenken und am Rücken. Querschnittsgelähmte Athleten haben sowohl in der Vorbereitungsphase als auch im Alltag eine hohe Dauerbelastung ihrer Gelenke. Die Sportler mit „sonstigen“ Behinderungen haben am häufigsten Gelenkbeschwerden an. Die Belastung ist auch hier deutlich erhöht durch Fehl- oder Überlastung des gesunden beziehungsweise behinderten Körperteils. Verletzungen, welche sich die Athleten mit ihren verschiedenen Behinderungen während der Vorbereitungsphase zuzogen, standen nicht im Zusammenhang mit der Häufigkeit beziehungsweise der Art ihres Trainings. Insgesamt zogen sich 32% aller Athleten die Verletzung während der Ausübung der jeweiligen Sportart zu. Daraus folgt, dass nur 10% der gesamten Verletzungen nicht auf den Sport zurückzuführen sind. Querschnittsgelähmte haben die längste Ausfallzeit beziehungsweise Zeit der Genesung. Insgesamt ergaben sich in Bezug auf die Ausfall- beziehungsweise Verletzungsdauer deutliche Hinweise daraus, dass behinderte Sportler infolge einer Verletzung länger pausieren müssen als nichtbehinderte Leistungssportler, zum Beispiel Profi-Fußballspieler. Die vorliegenden Daten mit vielen Ausfalltagen machen deutlich, dass bei der Verletzung eines Athleten mit Behinderung sowohl sportärztliche Diagnostik und Therapie, als auch die physiotherapeutischen Maßnahmen rasch und umfassend eingesetzt werden müssen, um eine optimale Vorbereitung auf die großen sportlichen Ereignisse zu gewährleisten. Verf.-Referat