Der Einfluss körperlicher Aktivität auf die Rumpfmuskulatur und die Rückengesundheit von Jugendlichen : Ergebnisse einer empirischen Untersuchung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Stengel, Verena; Gießing, Jürgen; Eichmann, Björn
Erschienen in:Haltung und Bewegung
Veröffentlicht:30 (2010), 4, S. 16-23, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0178-3033
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201202000967
Quelle:BISp

Abstract

Das Ziel der in diesem Beitrag beschriebenen Studie war die empirische Überprüfung der Frage nach dem Einfluss einer altersgemäß entwickelten Rumpfmuskulatur und der muskulären Balance hinsichtlich des Auftretens von Rückenbeschwerden bei Jugendlichen. An der Untersuchung nahmen insgesamt 97 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 und 9 einer Realschule plus in Rheinland-Pfalz teil. Dabei waren 36,10/0 (n=35) der Befragten weiblich und 63,90/0 (n=62) männlich. Die Schüler waren 13-17 Jahre alt. Das Durchschnittsalter lag bei 14,2 (SD=0,9) Jahren. Die im Rahmen der hinsichtlich Methodik und Ergebnissen ausführlich beschriebenen Untersuchung erhobenen Daten zeigen eindeutig, dass eine unterdurchschnittlich ausgebildete Rumpfmuskulatur ein Risiko für das Auftreten von schmerzhaften Rückenbeschwerden darstellt. Das Vorliegen muskulärer Dysbalancen verstärkt diese Tendenz noch einmal deutlich. Mehr als drei von vier Schülern mit muskulären Dysbalancen leiden unter Rückenschmerzen. Dennoch bleibt weiterhin Spielraum für Diskussionen offen. Um bessere und international vergleichbarere Ergebnisse zu erhalten, muss in Zukunft allgemein darauf hingearbeitet werden, vor allem vereinheitlichte Indikatoren und Messinstrumente für Rückenschmerzen, körperliche Aktivität und Rumpfmuskulatur zu wählen, wobei auch die Unterschiede der Populationsgrößen anzugleichen sind. Abschließend halten Verf. fest, dass Sport und körperliche Aktivität offensichtlich nachhaltig dazu beitragen können, eine altersgemäße und harmonische Entwicklung der Rückenmuskulatur zu gewährleisten, was eine präventive Wirkung in Bezug auf das Auftreten von Rückenbeschwerden haben kann. Allerdings wird eingeräumt, dass Sport nicht zwangsläufig positiv wirkt, insbesondere dann nicht, wenn er einseitige Beanspruchungen umfasst, die dann in einer unausgewogenen Muskelentwicklung resultieren. Ein rückengerechtes körperliches Training hingegen ist eine geeignete und leicht zu realisierende Maßnahme zur Reduktion des Risikos von Rückenbeschwerden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)